Hagen.
Am Tag nach dem Ratsvotum zum Cargobeamer wird der Ton in der politischen Debatte noch rauer als in der Sitzung selbst. Hagens CDU-Vorsitzender Christoph Purps spricht von einem Trauerspiel, das SPD und Grüne im Rat aufgeführt hätten: Man könne nur hoffen, „dass Cargobeamer selbst nicht den Mut verliert, angesichts der politischen Feigheit von Rot-Grün“.
Ins gleiche Horn bläst der frühere FDP-Ratsherr und jetzige Landtagsabgeordnete Ulrich Alda: „Das Trio SPD/Grüne/Hagen Aktiv hat den Ruf von Hagen als Innovationsstandort geschädigt. In Dortmund, Duisburg und auch in Gelsenkirchen wird man sich wieder auf die Schenkel klopfen.“
SPD und Grüne verteidigen hingegen ihre Entscheidung, jetzt noch nicht die notwendige Regionalplanänderung auf den Weg zu bringen, sondern Oberbürgermeister Dehm erst Bedingungen abklären zu lassen, die unter anderem der Stadt die Planungshoheit bei der Zufahrt zu dem Gelände am Hengsteysee sichern sollen. „Die Entscheidung zum Cargobeamer verzögert nichts, denn der Rat wird rechtzeitig vor der nächsten Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr abschließend beraten“, so SPD-Fraktionschef Mark Krippner. Die Mehrheit im Rat sei ihrer Verantwortung gerecht geworden, „nicht die Katze im Sack zu kaufen“. Neben der Planungshoheit für die Stadt müsse auch in Grundzügen klar sein, was mit den Flächen für die Freizeitnutzung am See passiere.
Grünen-Fraktionssprecher Joachim Riechel: „Unsere Sorge gilt vor allem der entstehenden Verkehrsbelastung. Mit der von Cargobeamer favorisierten Erschließung über einen Kreisverkehr vor der Hengstey-Brücke wird die denkbar ungünstigste Lösung gewählt.“