Hagen. .
Die Bezirksvertretung Nord hat sich mit deutlicher Mehrheit gegen die Ansiedlung des Cargobeamers am Hengsteysee ausgesprochen. Gestern Abend sprachen sich in öffentlicher Abstimmung bis auf Hans-Georg Panzer (Grüne) alle Mitglieder des Gremiums dagegen aus, beim Regionalverband Ruhr eine Änderung des Regionalplanes, was den Bau des Verladebahnhofs ermöglichen würde, zu beantragen. Die Entscheidung, ob ein solches Verfahren in Gang kommt, wird allerdings erst in der Sitzung des Stadtrates am 16. Mai getroffen.
Trotzdem spiegelt das Ergebnis von gestern Abend die Stimmung der Menschen in Boele, Kabel, Hengstey und Bathey wider. Es war Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt, der die Bedenken der Bürger in bemerkenswerten Schlussworten zusammenfasste. Er sehe seine Aufgabe in erster Linie darin, die Ängste der Bevölkerung, für die er Politik betreibe, ernst zu nehmen: „Ich fühle mich den Wählern verpflichtet, nicht der Wirtschaft und Investoren.“ Das Projekt könne nur funktionieren, wenn die Bürger davon überzeugt seien, doch die Firma Cargobeamer habe sich in keiner Weise auf die Anwohner zubewegt. Deshalb sei er gegen den Verladebahnhof, so Kohaupt: „Und ich glaube, meine Entscheidung hat nichts mit Kirchturmpolitik zu tun.“
Aber auch Hans-Georg Panzer untermauerte seine Position mit nachvollziehbaren Argumenten. Wenn es eine Möglichkeit gebe, den zunehmenden Verkehr auf den deutschen Straßen und Autobahnen zu reduzieren, dann müsse man diese unbedingt ergreifen. Und der Regionalverband Ruhr sei zweifellos in der Lage, die überregionalen Aspekte dieser neuartigen Transporttechnologie besser abzubilden als die Stadt Hagen das könne.
Die übrigen BV-Mitglieder vermochte er nicht zu überzeugen.