Hagen. .

Die überraschende Ankündigung der Nordwest Handel AG, bei der Suche nach einem Standort für ein neues Hauptverwaltungsgebäude sich angesichts der vorliegenden Angebote bevorzugt außerhalb der Hagener Stadtgrenzen umsehen zu wollen, hat bei Oberbürgermeister Jörg Dehm einige Verwunderung ausgelöst. „Natürlich handelt es sich dabei um ein ganz wichtiges Unternehmen in unserer Stadt, und wir haben größtes Interesse daran, es am Standort zu halten.“

Vor allem mit Blick auf die mehr als 300 Arbeitsplätze bestehe schon seit geraumer Zeit ein „sehr intensiver und konstruktiver Kontakt“, so der Verwaltungschef, zwischen der Kommune und der Unternehmensspitze. „Wegen der Bedeutung habe ich selbst eine Vielzahl der Gespräche mit den Vorständen geführt.“ Erst vor wenigen Wochen sei er gemeinsam mit Baudezernent Thomas Grothe einen halben Tag lang mit zwei Vorstandsmitgliedern unterwegs gewesen, um diverse Grundstücke im Stadtgebiet anzusehen. „Am Ende wurde festgelegt, den Dialog intensiv fortzusetzen – ein neuer gemeinsamer Termin ist bereits in Absprache“, versichert Jörg Dehm. Darüber hinaus verweist der Oberbürgermeister darauf, dass die Situation der Gewerbeflächen – nicht zuletzt aufgrund der topographischen Situation – in Hagen traditionell problematisch sei: „Wir können uns bisweilen leider keine Wunschgrundstücke backen.“

Das Hagener Handelshaus hatte am Dienstag im Rahmen seiner Bilanzpressekonferenz nicht nur positive Unternehmensdaten präsentiert, sondern – wie bereits einmal zu Beginn der 90er Jahre – auch seine Abwanderungsgedanken durchblicken lassen. Obwohl Nordwest gerade erst das Hochregallager an der Berliner Straße abgerissen hat und neben dem bestehenden Hauptverwaltungsgebäude über eigene Expansionsreserveflächen verfügt, möchte die Firmen-Spitze nach eigenem Bekunden die Zukunft an einem anderen Standort gestalten. „Wir setzen unser gesamtes Engagement daran, das Unternehmen bei der Suche nach einer neuen Fläche zu unterstützen und in der Stadt zu halten“, setzt Dehm auf eines Fortsetzung des Nordwest-Dialogs.