Hagen. . Der Tod einer Kundin in einer Bäckerei erschüttert die Bewohner des Hagener Vorortes Hohenlimburg. In einem Geschäft in der Fußgängerzone war eine Kundin vom Stuhl gefallen. Sie hatte vermutlich einen Herzinfarkt erlitten. Die beiden Verkäuferinnen, so ein Unternehmenssprecher, kümmerten sich sofort um die Frau und riefen dann den Notarzt. Als dieser eintraf und sich zusammen mit Rettungssanitätern bemühte, die Kundin zu reanimieren, ging der Brötchen-Verkauf weiter.

Der Tod einer Kundin in einer Bäckerei erschüttert die Bewohner des Hagener Vorortes Hohenlimburg. In einem Geschäft in der Fußgängerzone war am Freitagvormittag eine Kundin vom Stuhl gefallen. Sie hatte vermutlich einen Herzinfarkt erlitten. Die beiden Verkäuferinnen, so ein Unternehmenssprecher, kümmerten sich sofort um die Frau und riefen dann den Notarzt. Als dieser eintraf und sich zusammen mit Rettungssanitätern bemühte, die Kundin zu reanimieren, ging der Brötchen-Verkauf weiter.

Doch die Kunst der Ärztin rettete die Frau nicht. Sie starb.

Ihr Leichnam blieb zunächst im Ladenlokal liegen, wurde allerdings mit einem weißen Tuch abgedeckt. Auch das störte zahlreiche Kunden nicht. Erst nach rund einer Stunde wurde die Bäckerei vorübergehend geschlossen. „Unsere Mitarbeiter standen völlig unter Schock“, begründete ein Unternehmenssprecher gestern die Pietätlosigkeit.

Nach Recherchen dieser Zeitung hat sich das Drama wie folgt abgespielt: Um 9.50 Uhr brach die Kundin mit Verdacht auf Herzinfarkt in der Bäckerei zusammen. Der Notruf bei der Feuerwehr ging um 9.51 Uhr ein, eine Notärztin aus Letmathe wurde in das Geschäft gerufen. Während der Reanimationsversuche der Ersthelfer war eine Plane gespannt, damit die Retter nicht von Innenstadtbesuchern und jenen Bäckerei-Gästen, die zu diesem Zeitpunkt an den Tischen vor dem Ladenlokal saßen, beobachtet wurden.

Kundin: „Ich bin fassungslos“

Was Zeugen ärgert: Der Verkauf in der Bäckerei wurde fortgesetzt, obwohl, so ein Zeuge, die Leiche im Ladenlokal in unmittelbarer Nähe der Bistro-Tische lag. „Die leblose Person war mit einem weißen Tuch abgedeckt.“ Eine andere Kundin formulierte: „Ich bin fassungslos. Das war unglaublich pietätlos. Alle taten so, als ob nichts geschehen sei."

Der Unternehmenssprecher erklärte, während der Erste-Hilfe-Maßnahme durch die Notärztin und die Rettungssanitäter seien die Kunden weiter ins Geschäft gekommen und hätten keine Rücksicht genommen: „Die Tür musste für die Rettungssanitäter geöffnet bleiben. Das war insgesamt eine Extremsituation. Unsere Mitarbeiterinnen mussten später von einem Notfallseelsorger betreut werden.“