Zurstraße. .

Es gibt nichts, sagen sie. Keine Post, keine Sparkasse, keinen Laden. Vielleicht gibt es wirklich nichts. Fast nichts zumindest. Denn es gibt die Menschen, die hier leben, und die Vereine, in denen sie sich engagieren. Das ist doch was. Finden auch diejenigen, die die Dorfgemeinschaft Waldbauer (DoGeWA) ins Leben gerufen haben.

„Diese Dorfgemeinschaft, und das ist uns wichtig, ist nicht politisch motiviert“, stellt Jens Richstein, der für Bethel Regional der Dorfgemeinschaft angehört, klar. „Vielleicht ist hier nichts. Aber dieses Nichts ist doch irgendwie schön. Und aus diesem Nichts kann man was machen. Deshalb engagieren wir uns. Wichtig war es, die Menschen und die Vereine mit ins Boot zu holen. Wir wollen der Gemeinschaft ein Stück Lebensqualität geben.“

Zu dieser Gemeinschaft zählen auch diejenigen, die mit Singen (MGV Bergeshöh) oder Fußball (SC Zurstraße) nicht so viel am Hut haben. „Der Weihnachtsmarkt, den wir organisiert haben, war ein erster Erfolg“, sagt Olaf Kampmann (SC 70), „da hat man auch Menschen gesehen, die sonst nicht zu den Veranstaltungen kommen.“ Gleiches soll für das Aufstellen des Maibaums und den Tanz in den Mai am 30. April (ab 18 Uhr) an und um den Gemeindesaal gelten. „Wir sind bewusst kein Verein, sondern sehen uns als Interessengemeinschaft. Jeder, der mitmachen will, ist willkommen.“

Das Geld, das durch Feste und Aktivitäten fließt, soll dem Ort und seinen Bewohnern zugute kommen. „Die Verkehrssicherheit an der Hauptstraße ist ein Problem, über das lange diskutiert wird“, sagt Rüdiger Mandt (MGV Bergeshöh), „wir könnten uns vorstellen, dass wir Verbesserungen unterstützen.“ Auch für einen Geldautomaten oder einen Briefmarkenautomaten im Ort will sich die Interessengemeinschaft stark machen. „Es kann doch nicht sein, dass man nur für eine Briefmarke in den Breckerfelder Ortskern oder bis nach Hagen fahren muss“, so Peter Zimmer (Hegering), „für diejenigen, die noch arbeiten, mag das kein Problem sein. Aber wir müssen auch an die älteren Menschen im Ort denken.“

Auch der Zusammenhalt in Waldbauer soll gestärkt werden. Bei einer Wanderung am 14. September geht es von Hof zu Hof. „Es ist auch ein historischer Spaziergang“, so Simon Wittling, der die Internetseite der Dorfgemeinschaft betreut. „Da können nicht nur Zugezogene wie ich viel lernen.“