Hagen. . Die Haupt- und Realschulen der Stadt Hagen werden nicht vollständig durch Sekundarschulen ersetzt. Dies ergab eine Elternbefragung bei Zweit- und Drittklässlern. Zwar gebe es einen Wunsch nach dieser Schulform, doch das gesamte System werde nicht umgeworfen.

Die vor den Osterferien durchgeführte Elternbefragung zur geplanten Einführung von Sekundarschulen in Hagen hat eine erfreulich hohe Rücklaufquote, aber noch kein klares Ergebnis erbracht. 80 Prozent der insgesamt mehr als 3300 befragten Eltern der Zweit- und Drittklässler haben ihre Fragebögen ausgefüllt an das Schulamt der Stadt zurückgeschickt.

Keine flächendeckenden Sekundarschulen

„Dies zeigt, wie wichtig den Eltern die schulische Zukunft ihrer Kinder ist“, freut sich Oberbürgermeister Jörg Dehm und bedankt sich zugleich ausdrücklich bei allen Beteiligten für die umfangreiche Vorbereitung sowie die überaus rege Teilnahme an dieser Befragung.

Ebenso differenziert wie die gestellten Fragen fallen allerdings auch die Antworten der Eltern aus. „Klar ist im Moment nur, dass es ein Bedürfnis der Eltern zur Einführung von Sekundarschulen in unserer Stadt gibt. Ebenso klar ist aber auch, dass dieses Bedürfnis nicht so groß ist, dass es für den vollständigen Systemwechsel reicht“, kommentiert der Bildungsbeigeordnete Dr. Christian Schmidt eine erste Auswertung der eingegangenen Fragebögen. Bekanntlich hatte der Hagener Rat im Sommer 2012 beschlossen, die Haupt- und Realschulen der Stadt komplett durch Sekundarschulen zu ersetzen, falls die Befragung ein entsprechendes Elternbedürfnis ergeben sollte. Dazu wird es nicht kommen.

Weiterverfolgung des Ziels an zwei oder drei Standorten sinnvoll

„Ich habe den Fachbereich Bildung damit beauftragt, alle sich jetzt mit den Ergebnissen der Befragung ergebenden Fragestellungen genau zu untersuchen, zu bewerten und Vorschläge für das weitere Vorgehen zu machen“, so Dr. Schmidt. „Nach einer ersten noch sehr groben Übersicht könnte es sein, dass an zwei bis drei Standorten die Weiterverfolgung des Projektes Sekundarschulen Sinn macht. Dabei gibt es noch diverse Unwägbarkeiten: So hat sich beispielsweise in anderen Städten sehr deutlich gezeigt, dass sich ein in der Befragung bekundetes positives Elterninteresse nicht unbedingt im Ergebnis des späteren Anmeldeverfahrens widerspiegeln muss. Da sich zudem ein knappes Drittel der Eltern für die kooperative Form ausspricht“, so der Beigeordnete, „könnte es naheliegen, in unserer Stadt eine Sekundarschule in kooperativer Form einzurichten. Zumal dies auch dem Ratsbeschluss vom Dezember letzten Jahres entsprechen würde.“

Ziel der Verwaltung ist es, für eine erste Lesung im Schulausschuss am 14. Mai sowohl die detaillierte Auswertung der Elternbefragung einzubringen, als auch sich daraus ergebende konkrete Vorschläge für das weitere Vorgehen. „Danach“, so OB Jörg Dehm abschließend, „erwarte ich eine breite Diskussion. Und ich lade schon heute alle Interessierten herzlich ein, sich daran möglichst rege zu beteiligen.“