Hohenlimburg. .

Maibritt Engelhardt ist gelernte Goldschmiedin und fertigt an der Freiheitstraße Gold-, Silber- und Platinschmuck. Sie hat mit ihrem Fachwissen und ihrer Menschenkenntnis zwei Betrüger zur Strecke gebracht, die bei Berufskollegen in der Umgebung (siehe auch Seite Region) bereits Kasse gemacht hatten.

Diese Zeitung sprach zu dem spektakulären Geschehen mit Maibritt Engelhardt.

Wie sind Sie den Tätern auf die Spur gekommen?

Maibritt Engelhardt: Bei Goldketten, die uns zum Ankauf angeboten werden, überprüfen wir die Ware immer sehr sorgfältig. Deshalb kam bei mir schnell ein Verdacht auf, weil die vorgelegte Goldkette einen merkwürdigen Verschluss hatte. Es war nämlich ein einfacher Verschluss, der aus optischen und aus Sicherheitsgründen eigentlich nicht passte.

Kommt es häufiger vor, dass Ihnen von unbekannten Männern Schmuckstücke angeboten werden?

Wir kaufen in unserem Fachgeschäft viel Altgold aus Privatbesitz an. Deshalb haben wir natürlich häufig Kontakt zu unbekannten Personen. Bei diesen Männern aus Armenien war es aber merkwürdig. Wer nimmt schon seinen besten Freund mit, um in Hohenlimburg eine Kette zu verkaufen?

Wie haben Sie die Fälschung erkannt?

Das war gar nicht so einfach, denn diese war unheimlich gut gemacht. Die Kette hatte eine dicke Goldauflage und war mit einem Stempel versehen, der die Legierung ,750er Gold’ auswies. Ich habe diese Kette dann zunächst mit einer speziellen Säure überprüft. So, wie wir es immer machen. Dabei war alles in Ordnung. Dann habe ich jedoch an einer nicht einzusehenden Stelle gefeilt und entdeckt, dass die Kette eigentlich aus Silber und Metall bestand. In diesem Moment ist der Wert, der bei mehr als 2000 Euro lag, auf rund 60 Euro gefallen. Diese Kette war eindeutig zum Betrug hergestellt.