Hagen. .

Rund 1000 Schlaganfall-Patienten werden pro Jahr am Johannes-Hospital in Boele behandelt. Die Abteilung von Chefarzt Hubertus Köller hat sich mit ihrer Stroke Unit, einer Art Intensivstation, einen Ruf als führende Klinik für die schnellstmögliche intensivmedizinische und interdisziplinäre Akutbehandlung von Menschen mit Schlaganfall erworben. Da wundert es nicht, dass regelmäßig an die 300 Besucher zum Tag des Schlaganfalls strömen, zu dem das Krankenhaus alljährlich einlädt. Am kommenden Samstag von 10 bis 15 Uhr findet wieder ein Tag der offenen Tür statt. „Die große Resonanz hat sicherlich damit zu tun, dass jeder in seinem Freundes- oder Familienkreis einen Betroffenen kennt“, so Professor Köller. „Ein Schlaganfall kann das Leben ziemlich umkrempeln, eventuell stärker als ein Herzinfarkt.“

Tatsächlich ist der Schlaganfall eine der häufigsten schweren Erkrankungen in den Industrieländern und stellt die dritthäufigste Todesursache dar. Zwar sind mit zunehmender Häufigkeit Menschen in höherem Alter betroffen, doch auch junge Leute und Kinder können einen Schlaganfall erleiden, wenn mehrere Risikofaktoren (hoher Blutdruck, Diabetes, Rauchen, erhöhtes Cholesterin, Übergewicht, Bewegungsmangel) zusammenkommen.

Bei der Behandlungen kommt es vor allem auf eines an: Schnelligkeit. Je eher das Blutgerinnsel medikamentös oder mittels eines Katheters aus der verstopften Ader entfernt werden kann, desto größer ist die Chance, dass das von der Durchblutung abgeschnittene Gehirngewebe nicht dauerhaft geschädigt wird.

In Boele werden die Patienten vom ersten Tag an auch von Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten betreut. Beim Tag der offenen Tür können Besucher ihren Blutzucker- sowie den Cholesterinwert überprüfen lassen, der Blutdruck wird gemessen, auch die Halsschlagader kann mit Ultraschall auf Ablagerungen untersucht werden. Zwischen 11 und 13 Uhr finden interessante Fachvorträge statt.