Hohenlimburg. .

„Der Kirche ist es völlig egal, was passiert.“ Harsche Kritik üben jetzt Heimatfreunde an der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Elsey. Sie blicken nämlich mit Sorge auf den Friedhof an der Esserstraße. Dort befürchten sie nämlich, dass historisch bedeutsame Grabsteine von angesehenen Hohenlimburger Bürgern und Familien auf Nimmerwiedersehen verschwinden und auch bereits von einem „Ehrenplatz“ verschwunden sind, und somit der Nachwelt nicht mehr erhalten bleiben.

Zum Hintergrund: Im Jahr 2012 hatten sich Mitglieder des Hohenlimburger Heimatvereins gleich zweimal mit einem Presbyteriumsmitglied getroffen, Anregungen gegeben und insbesondere Bedenken geäußert, dass im Zuge der laufenden Arbeiten nicht nur die Gräber eingeebnet werden, sondern auch die Grabsteine aus dem Blickfeld geraten könnten. Deshalb regten sie eine Art „Museumsinsel“ an, auf die die Steine bedeutender Bürger gebracht und somit erhalten werden. Das ist bislang nicht geschehen, obwohl die Arbeiten auf dem Friedhof zügig laufen.

Einer der Verantwortlichen für diesen Friedhof ist Sachgebietsleiter Detlev Trester vom Friedhofsverband in Lüdenscheid. Dieser ist seit dem 1. Januar 2012 federführend, denn die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde hat diese Begräbnisstätte vor nunmehr 15 Monaten an die Lüdenscheider abgegeben.

„Aktuell wird kein Grabstein entfernt“, betont Detlev Trester, der versichert, dass er aus Hohenlimburg von dem Wunsch einer „Museumsinsel“ bislang keine Informationen erhalten habe. „Generell würden wir aber eine solche Insel einrichten.“ Problematisch sei für den Friedhofsverband jedoch die Finanzierung. „Das müsste letztlich auf eine Kostenbeteiligung hinauslaufen. Wir können diese Kosten nicht auf die Allgemeinheit abwälzen.“ Möglich sei dann einiges. So führe zum Beispiel in der Nachbarstadt Altena der durchaus bedeutsame Drahtwanderweg über den Friedhof und somit an den Gräbern bedeutender Bürger vorbei. Man könne, so Trester, sogar kleine Schildchen anbringen und in einem Fünfzeiler erklären, welche Bedeutung diese oder jene Person gehabt habe.

Nichts scheint somit unmöglich. Vielleicht wäre es deshalb sinnvoll, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich konstruktiv mit diesem Thema beschäftigt? Daran könnten, so ein Heimatfreund, u.a. die Friedhofsverwaltung, der Heimatverein und die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde teilnehmen. „Diese darf, obwohl sie die Aufgaben der Friedhofsverwaltung und der Betreuung abgegeben hat, nicht aus der Verantwortung entlassen werden“, fordert er.