Hohenlimburg. Der Prozess um den Tod der Rentnerin Magdalene R.(75) aus Hohenlimburg stand bereits kurz vor Abschluss der Beweisaufnahme. Doch jetzt verzögern hausgemachte Widrigkeiten das zügige Ende des Verfahrens.
Jetzt geht es nämlich um Kugelschreiber-Kritzeleien an einer Zellenwand und um unerlaubte Gespräche von Haftraum zu Haftraum.
Der Hintergrund: Drei Männer aus Rumänien stehen derzeit unter Mordanklage. Zwei davon belasten sich gegenseitig, die 75-jährige Rentnerin R. mit einem Kissen erstickt zu haben. Die Angeklagten sind in unterschiedlichen Untersuchungsgefängnissen in Dortmund und Hagen untergebracht, damit sie sich nicht absprechen können. So die Theorie.
Vor Prozessbeginn am 25. März soll es jedoch zu einer regen Unterhaltung zwischen Marius S. (26) und dessen Cousin Valeriu S. (29) gekommen sein.
Im so genannten „Vorführkeller“ des Gerichts, in dem inhaftierte Angeklagte bis kurz vor der Verhandlung in Einzelzellen untergebracht werden, hätte ein lautes Gespräch durch die Wand stattgefunden, behauptet der dritte Angeklagte Marian T. (30): „Sag ihnen, dass ich dir meinen Handschuh gegeben habe, ich da nicht drin war.“
Gestern tauchten sogar Fotos von Kritzeleien aus einer Zelle im Vorführkeller auf. Mit Kugelschreiber war dort auf rumänisch an die Wand geschrieben worden: „Sag’ Wahrheit.“ „Du hast nichts gesehen und Paul auch nicht.“ Zwei Justizwachtmeister müssen zur Aufklärung der Vorfälle eigens in den Zeugenstand.
Verteidiger Mollenkott: „Ich halte es für sehr unglücklich, dass die Angeklagten möglicherweise in der Lage sind, außerhalb der Verhandlung miteinander zu kommunizieren.“