Hohenlimburg. .

Mit sinnvollem Sport gegen Frust und Gewalt. Insbesondere bei Jugendlichen und Kindern. Dazu möchte ab sofort auch der ehemalige Hagener Oberbürgermeister Wilfried Horn beitragen. Denn dieser wurde bei der Jahreshauptversammlung des gemeinnützigen Vereins „Aktion Sport statt Gewalt“ zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Sein Vorgänger, Hans Pechelt, hatte bereits vor Jahresfrist signalisiert, aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidieren zu wollen. Deshalb hatte der Vorstand um Geschäftsführerin Petra Hocks-Rabe nach einem Kandidaten Ausschau gehalten, der Kompetenz und Sportgeist vereint, noch jung genug ist und deshalb ein großes Herz für die Jugend besitzt.

Eigentlich schien es (fast) aussichtslos, einen solchen neuen Vorsitzenden zu finden, der diese positiven Eigenschaften vereint.

Dennoch wurde eine Person „entdeckt“. Besser: eine Persönlichkeit. Alt-Oberbürgermeister Wilfried Horn.

Nicht auf die schiefe Bahn geraten

Dieser zeigte sich bei einem Informationsgespräch von der Zielsetzung des Vereins so angetan, dass er spontan zusagte, diese Aufgabe zu übernehmen. Keine leichte. Denn das attraktive Kursusprogramm, das Kindern und Jugendlichen aus sozial schwierigen Familien helfen soll, nicht auf die schiefe Bahn zu gelangen, sondern die (gesellschaftliche) Kurve zu bekommen, muss mit fachkundigen Trainern besetzt und in angemessenen Trainingszentren angeboten werden. Das geschieht in Kooperation mit leistungsstarken Partnern; mit der Käthe-Kollwitz-Schule, dem FSV Witten, den Boxern des Hasper SV und insbesondere der Diakonie Mark-Ruhr, die sich seit rund zwei Jahren als äußerst genialer Partner erweist: Boxen mit Numan Kaya, Teakwondo mit Muhammed Kocer, Fußball, Tanzen oder das landesweit anerkannte Trialprojekt sind Angebote, die das Interesse der Jugendlichen wecken und große Resonanz erfahren.

Petra Hocks-Rabe zeigt sich begeistert, von der Entwicklung, die Kinder und Jugendliche, insbesondere Mädchen, nehmen, wenn sie an den Kursen teilnehmen. Die Geschäftsführerin schaut regelmäßig bei den Trainingsabenden vorbei und genießt förmlich die Entwicklung, die die Teilnehmer nehmen. „Diese sind zunächst sehr zurückhaltend. Sie werden im Verlauf des Kursusteilnahme, so beim Teakwondo, immer selbstbewusster.“

Eine Einladung geht jedoch nicht nur an die Adresse der Jugendlichen. Auch an die Vereine, die Übungsleiters schicken sollen, damit diese sich einarbeiten können. „Es gibt in vielen Vereinen Gewalt. Diese wollen das oftmals nicht zugestehen“, fasst Petra Hocks-Rabe ihre Erfahrungen aus vielen Gespräche zusammen. Sie weiß aber auch, dass Vereine, deren Übungsleiter sich qualifiziert haben, bei vielen Eltern Anerkennung und somit großen Zuspruch finden.

SC Berchum / Garenfeld vorbildlich

Deshalb hofft sie auf eine intensivere Zusammenarbeit mit den heimischen Clubs. Offene Ohren hat sie bereits bei den Fußballern des SC Berchum/Garenfeld gefunden, die Mitglied werden und das Angebot einer Information zur Gewaltprävention nutzen wollen.

Darüber hinaus sollen weitere Sponsoren und weitere Mitarbeiter gesucht werden, denn bislang lastet die Arbeit des Vereins auf einer überschaubaren Zahl von Schultern. Hier möchte der neue Vorsitzende Wilfried Horn seine vielfältigen Kontakte einbringen. „Ich bin trotz anderer ehrenamtlicher Aufgaben, so bei Pro Integration, noch jung und noch fit genug, mich dieser Herausforderung zu stellen.“