Hohenlimburg. . Einer der spektakulärsten Morde in der jüngeren Hohenlimburger Stadtgeschichte wird vor dem Hagener Landgericht verhandelt. Dort müssen sich ab 9.30 Uhr vor dem Schwurgericht die drei rumänischen Staatsbürger Marius T., Valeriu S. und Marius S. verantworten.

Den drei Männern im Alter zwischen 30 und 26 Jahren wird vorgeworfen, in der Nacht zum 18. Mai in dem stattlichen Haus an der Kaiserstraße die Hohenlimburger Seniorin Magdalene R. ermordet zu haben.

Die Angeklagten, die nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft ihren Lebensunterhalt durch in Deutschland begangene Einbruchsdiebstähle finanzierten, sollen in der Mai-Nacht des vergangenen Jahres in die Wohnung der damals 75-jährigen Seniorin eingedrungen sein.

Magdalene R. lebte dort allein, war aber im Hohenlimburger Stadtgebiet für ihr außergewöhnliches Auftreten und ihren auffälligen Lebenswandel bekannt. Möglicherweise war sie deshalb in den Jahren zuvor schon mehrfach überfallen worden.

Noch nicht bekannt ist, wie das rumänische Trio Informationen zum späteren Opfer und zum Tatort erhalten hat. Einige Wochen zuvor war ein dunkler BMW aufgefallen, der mit vier Männern besetzt war, die sich offenkundig für das Haus an der Kaiserstraße interessierten. Ob die Insassen einen Bezug zur Straftat haben, ist bislang ungewiss.

Bekannt ist hingegen, dass das Trio, um nicht aufzufallen, vor der Tat den Bewegungsmelder am Haus entfernte. Möglicherweise war es zunächst nur das Ziel, Wertgegenstände zu entwenden und den Tresor zu knacken. Nach bisherigem Kenntnisstand wurde Magdalene Rützel jedoch durch den Lärm, den die Täter machten, wach.

Die Männer warfen die Frau im Schlafzimmer aufs Bett und drückten ihr anschließend so lange ein Kissen ins Gesicht, bis die 75-Jährige erstickt war. Danach durchwühlten die Rumänen die Wohnung und versuchten, den Tresor zu öffnen. Vergeblich. Die Leiche der Seniorin deckten sie anschließend zu. Dann verschwanden sie in der Dunkelheit der Nacht. Offenkundig, ohne gesehen zu werden.

Denn erst am nächsten Tag entdeckte eine Nachbarin, dass die Wohnungstür nicht verschlossen war. Sie rief deshalb gegen 11.30 Uhr die Polizei. Die Beamten fanden Magdalene R. tot in ihrem Bett.

Die aufwändigen Ermittlungen der Polizei und auch die akribische Arbeit der Zielfahnder des Landeskriminalamtes Düsseldorf (diese Zeitung berichtete mehrfach) führten dazu, dass die drei Täter gefasst werden konnten. Einer in den Niederlanden, die beiden anderen in ihrer rumänischen Heimat.