Dortmund. .

Viel Blech hängt in Dortmund am Haken: Die Abschleppzahlen sind exorbitant gestiegen. Seit 2010 haben sie sich mehr als verdreifacht. Extrem gestiegen sind auch die gemessenen Geschwindigkeitsüberschreitungen, während die Zahl der Knöllchen rückläufig ist – bei gleicher Politessen-Zahl. Das muss erklärt werden.

Abschleppzahlen: 2683 Autos hingen 2010 am Haken, ein Jahr später waren es schon 6367 und 2012 gar 8080.

Knöllchen: 2005 wurden mit 220 391 die meisten Verwarnungen/Bußgelder der letzten zwölf Jahre geschrieben, 2011 mit 72 830 die wenigsten. Im letzten Jahr klemmten stadtweit insgesamt 80 653 der ungeliebten Zettel an den Windschutzscheiben.

Erhöhte Geschwindigkeit: Ein kontinuierlicher Anstieg seit 2001 von 54 737 gemessenen Rasern über 141 465 im Jahr 2007 auf 149 670 im Vorjahr. Ab 2004 wurden zur Geschwindigkeitsüberwachung auch stationäre Anlagen eingesetzt.

Im vergangenen Jahr stockte die Stadt die mobile Geschwindigkeitsüberwachung von vier auf fünf Radarfahrzeuge mit sechs Kameras (ein Doppelblitz ist dabei) auf.

In die Stadtkasse flossen hierdurch über 7 Millionen Euro, exakt 7 027 500 Euro. Weitere knapp drei Millionen brachten die Knöllchen ein, geschrieben von 35 Politessen. Bei ähnlicher Personalstärke wurden vor sieben Jahren aber noch fast dreimal so viele Verwarnungen an die Autoscheiben geheftet.

Ralf Leidig, Leiter der Verkehrsüberwachung im Ordnungsamt, kann das erklären: Dies liege am veränderten Anforderungsverhalten.

Soll heißen: Zunehmend regen sich Bürger auch aus den Stadtteilen und melden verkehrswidrig parkende Autos. Und während eine Politesse in der chronisch verstopften Innenstadt innerhalb kürzester Zeit ein Dutzend Autofahrer in nur einer Straße verwarnen könnte, geht nun viel Dienstzeit durch lange Anfahrten nach Scharnhorst, Eving und in andere verkehrsproblematische Ortsteile verloren.

Zeit, die Politessen im Auto verbringen und nicht schreibend auf der Straße. Die Zahl der Abschleppaktionen stieg aufgrund vieler Großveranstaltungen im letzten Jahr so drastisch an.

Auch hierbei zeigen viele Bürger im Ordnungsamt Falschparker an. Allein übers Internet melden sich täglich rund 15 Bürger.