Hagen.. Die Kreisversammlung der Hagener CDU sowie für den südlichen EN-Kreis hat am Freitagabend die 34-jährige Cemile Giousouf zu ihrer Kandidatin für die Bundestagswahl im September gekürt.
Erwartungsgemäß hat die Hagener CDU gemeinsam mit den Parteifreunden aus dem südlichen EN-Kreis gestern Abend Cemile Giousouf zur Spitzenkandidatin für den Bundestagswahlkreis 138 nominiert. Die eingewanderte Griechin muslimischen Glaubens, deren Eltern zur türkischen Minderheit in Westthrakien zählen und einst als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, tritt am 22. September gegen René Röspel an, der für die SPD seit 1998 im Deutschen Bundestag sitzt.
Zwei Drittel der Stimmen gewonnen
Die 34-Jährige aus Aachen, der als Kandidatin mit Zuwanderungshintergrund auf bundespolitischer Ebene auch die Rolle der CDU-Migrationseisbrecherin zufällt, konnte sich mit 67,1 Prozent der Stimmen gegen ihren Mitbewerber Werner Reinhardt durchsetzen. Der Altenhagener Jurist erhielt lediglich 32,9 Prozent der Delegiertenstimmen.
Obwohl die junge Referentin aus dem NRW-Arbeitsministerium, die sich bislang vorzugsweise in Integrationsfragen politisch profilierte, gegen den etablierten Platzhirsch René Röspel kaum eine Chance haben dürfte, per Direktmandat ins Berliner Parlament einzuziehen, darf die heimische CDU fest auf einen prominenten Platz ihrer Kandidaten auf der Landesreserveliste hoffen. Die Signale von CDU-Landeschef Armin Laschet, der die Karriere der Aachenerin wohlwollend protegiert, sind entsprechend.
Aachenerin punktet mit Vernetzung
Bei ihrer Kandidaten-Präsentation gab sich Cemile Giousouf vor den Delegierten gestern routiniert keine Blöße. Beide Kandidaten verstanden es, unnötige politische Fettnäpfchen zu vermeiden, indem sie sich – wenn auch unterschiedlich nuanciert – in verlesenen Parforceritten durch das sichere Terrain der CDU-Programmatik hangelten. Während der Altenhagener Familienvater versuchte, mit seiner lokalen Verbundenheit zu punkten, verstand es die letztlich mit Zwei-Drittel-Mehrheit nominierte Berlin-Kandidatin mit jugendlicher Frische und parteipolitischer Vernetzung im Land die Delegierten für sich zu gewinnen. Dabei versicherte sie erneut, bei einem Einzug in den Bundestag ihren Lebensmittelpunkt nach Hagen zu verlegen.