Hohenlimburg. .
Bereits Mitte Januar hat es in der Rundturnhalle Elsey an der Königsberger Straße unschöne Vorfälle gegeben. Jetzt waren Langfinger in der Hohenlimburger Sportstätte unterwegs. Die Diebe hatten es aber nicht auf Geld oder teure Kleidung abgesehen. Gestohlen wurden zehn Judo-Matten (!).
Den Diebstahl festgestellt haben die Jiu Jitsuka des TV Hohenlimburg 1871, die ihre Trainingseinheiten auf der Empore absolvieren. Die Matten sind Vereinseigentum des TV 1871 und immer mit Gurten gesichert.
Vor Trainingsbeginn stellten Abteilungsleiter Gerhard Dressler und Hartmut Köppen, zweiter Vorsitzender des Gesamtvereins, schon aus weiter Sicht fest, dass etwas nicht stimmte. Der Mattenstapel war deutlich kleiner, als die 71-er ihn in der Vorwoche verlassen haben. Mutwillige schmorten mit einem Feuerzeug die Gurte durch, brachen ein Schloss einer Gliederkette auf und nahmen zehn der Matten mit. Eine Judomatte kostet neu etwa 120 Euro.
Fassungslosigkeit herrschte beim Vorstand des TV 1871. „Wer klaut Judo-Matten?“, so die allgemeine Frage in der Runde. Da in die Halle nicht eingebrochen wurde, kann der Diebstahl vermutlich nur während des laufenden Trainingsbetriebes erfolgt sein. Obwohl die Matten mit ihrer Größe von einem mal zwei Meter bei einem Gewicht von etwa zehn Kilogramm recht unhandlich sind, hat niemand etwas bemerkt.
Außer zum Training von Kampfsport eignen sich diese Matten eigentlich zu nichts. Auch Ulrich Hanki, Pressesprecher der Hagener Polizei, war überrascht: „Das ist wirklich ungewöhnlich.“
„Unfassbar!“ Das war die erste Reaktion von Mark Krippner, Vorsitzender des Verbandes für Sport in Hohenlimburg und Vorsitzender des Hagener Sportausschusses. „Das ist ein Resultat, dass die Hallen in Schlüsselgewalt gegeben werden“, ärgerte sich der SPD-Politiker, der es nicht fassen kann, dass die Gesellschaft so weit abgestumpft ist, dass Vereine, die gemeinnützige Arbeit betreiben, beklaut werden. Ab 17 Uhr ist nämlich kein Hausmeister mehr vor Ort – nur „Objektbetreuer“ können angefordert werden. „Was sollen die Vereine machen? Noch mehr aufpassen?“ Mark Krippner und der VfS werden eruieren, ob die Matten künftig mit stärkeren Gurten gesichert werden können.
„Bei derartigen Vorfällen sollte eine Info in das ausliegende Schadensbuch eingetragen und eine telefonische Meldung an das Servicezentrum Sport erfolgen“, so Karsten-Thilo Raab, Pressesprecher der Stadt Hagen. Eine eventuelle Haftungsfrage müsste im Einzelfalle mit der Gebäudewirtschaft (GWH) oder dem Rechtsamt geklärt werden.
Ansonsten weist Raab auf die Rechte und Pflichten der Vereine hin, die im Schlüsselgewaltvertrag zwischen GWH und Vereinen geregelt sind. „Unter anderem sind natürlich die Zugänge zur Halle zu verschließen“, so Raab.