Hohenlimburg. .
Eine junge Frau geht vor der Delegierten-Konferenz am Freitag im Arcadeon auf Stimmenfang. Und die Sympathien der Mitglieder der Ortsunionen Holthausen, Lennetal, Hohenlimburg und der Frauenunion will sie „obendrein“.
Das ist Cemile Giousouf (34) am Donnerstagabend im Hotel „Bentheimer Hof“ gelungen. Denn die Wunschkandidatin des CDU-Kreisvorstandes überzeugte als gebildete und witzig-schlagfertige Kandidatin, die für die Hagener CDU im September nach Berlin ziehen soll. Weil sie als Wahl-Aachenerin den „Makel“ einer Nicht-Hagenerin besitzt, hatte Parteifreund Werner Reinhardt (62) ebenfalls seinen Bewerbungshut in den Ring geworfen. Der Rechtsanwalt, seit 2009 Ratsmitglied, präsentierte sich den Zuhörern als Familienmensch mit Altenhagener Wurzeln.
Dass er nicht die Redeanteile erhielt wie seine Gegenkandidatin, war mehr als verständlich. Denn eine Muslimin, die für eine Partei mit dem „C“ in den Bundestag ziehen will, ist bundesweit sicherlich schon etwas Besonderes. Und deshalb möchte die Landes-CDU die 34-Jährige so gut auf der Liste absichern, dass sie den Sprung an die Spree schaffen wird.
Dass sie gegen René Röspel (SPD) den Wahlkreis direkt erobern kann, ist eher unwahrscheinlich. Peter Leisten brachte es zunächst scherzhaft auf den Punkt. „Wir haben das falsche Familienmitglied in unserer Partei.“ Aber, so Leisten, wenn die Hagener CDU nach Gerhard Reddemann (bis 1990) wieder einen Kandidaten nach Berlin bringen wolle, müsse sie das Votum des Kreisvorstandes stützen.
Inhaltlich, so betonte Cemile Giousouf, würde sie bei einer Wahl sich insbesondere der Familienpolitik widmen wollen; während Werner Reinhardt sich der Rechts- und Außenpolitik zuwenden möchte.
Mit Blick auf einen möglichen zukünftigen Wohnort sagte sie: „Ich werde bei einer Wahl selbstverständlich nach Hagen ziehen und auch hier ein Wahlkreisbüro einrichten.“