Hagen. . Ein Hausmeister der Stadttochter Gebäudewirtschaft Hagen hat offenbar ein lukratives Nebengeschäft für sich entdeckt: Der Mann soll in mehreren Fällen im Internet Fundsachen angeboten haben. Dabei soll es sich um Sportkleidung und Bälle handeln, die Vereinsmitglieder in einer Sporthalle im Hagener Norden vergessen hatten.
Die Verantwortlichen der Basketball-Abteilung von Boele-Kabel staunten nicht schlecht, als sie auf den Seiten eines großen Online-Auktionshauses stöberten. Mit einem Foto offerierte der Hausmeister unter dem Pseudonym „schwatta1969“ zwei Basketbälle, die mit dem Schriftzug „Boele“ gekennzeichnet waren.
13,10 Euro erhielt der Mann am Ende der Versteigerung, die am 16. Dezember 2012 endete. Die orange-weißen Bälle, die er gegen 6,90 Euro Porto verschickte, wurden nach Anbieterangaben als „hochwertige Lederbälle“ in Größe 7 angepriesen, deren Neupreis bei 200 Euro lag.
„Das sind definitiv unsere Bälle“, sagt Mareike Barth, Sportkoordinatorin bei Boele-Kabel, „die müssen nach dem Training in der Halle liegengeblieben sein.“
Die Stadt Hagen hat erste Konsequenzen gezogen. „Wir haben ein Kündigungsverfahren eingeleitet und Strafanzeige gestellt“, so ein Stadtsprecher. Ansonsten macht die Stadt keine weiteren Angaben. Oberstaatsanwalt Hans-Werner Münker bestätigt, dass seine Behörde wegen Betrugs ermittelt.
Wie viele Trikots, Hosen und Bälle, die ihm nicht gehörten, der Hausmeister genau eingestellt hat, ist offen. Insgesamt hat er als „schwatta1969“ 299 Bewertungen erhalten – was bedeutet, dass er mindestens 299 Online-Versteigerungen gestartet hat – 76 davon im letzten Jahr. Auch wie viele Hagener Vereine betroffen sind, ist noch offen.