Iserlohn. .

„Ryo Kato ist der erste Japaner, der einen der größten Kunstpreise seines Landes bekommen hat und in diesem Jahr in seiner Heimat die erste Museumsausstellung“, freut sich Jutta Bengelsträter, dass sie den in Berlin lebenden Künstler schon seit mehreren Jahren in ihrem Galerie-Programm zeigt.

Morgen, 10. Februar, kommt der Künstler um 11 Uhr zur Eröffnung seiner Ausstellung ins Iserlohner Parktheater, das in Kooperation mit der Galerie Bengelsträter 30 großformatige Gemälde von ihm zeigt.

„Ryo Kato widmet sich einer Malerei, deren Stil sein Lehrer Daniel Richter geprägt hat“, erläutert seine Galeristin Jutta Bengelsträter. „Die Beziehung zwischen Mensch und Natur, die vom Menschen ausgehende Bedrohung ist allgegenwärtig in seiner Arbeit. Auf dem Weg seine Bilder zu begreifen, finden wir exakt realistisch gemalte Szenen. Durch die verworrenen Bildkompositionen inspiriert Kato zum genaueren Betrachten und Entdecken und erreicht dadurch nicht nur erhöhte Aufmerksamkeit für seine Kunst, sondern regt gleichzeitig zum Nachdenken über eine verantwortungsvollere Gesellschaft an.“

Der 1978 in Nimi geborene Künstler, der seit seinem Kunststudium in Berlin lebt und arbeitet. ist ein höchst politischer Künstler, wie schon seine krassen Bildtitel verdeutlichen. In heftigen und wilden Bildwelten wie „Das große Fressen“, „Skandale im Meer“, „Jäger und Konsument“ und „Kampf ohne Sieger“ prangert er Umweltverschmutzungen, Krieg, Konsumwahn, Hunger auf der Welt und Tierquälerei in den Ländern dieser Erde an. Ryo Kato kombiniert ausdrucksstarke Motive und Symbole in seinem facettenreichen apokalyptischen Bildkosmen mit einer ungewöhnlichen verschlungenen Ornamentik und wuchernder Formvielfalt.

„Das Abendmahl“ ist in der Kunst ein berühmtes Motiv, nicht nur weil Leonardo da Vinci Jesus und seine Jünger darin verewigte. Ryo Katos „Abendmahl der Gegenwart“ stellt Bezüge zum G-9-Weltwirtschaftsgipfeltreffen her und zeigt Umweltverschmutzung und Hunger rund um den Globus auf. Unberührte Landschaften und zerstörte Lebensräume von Mensch und Tier verbindet er auch in seinen Bildern, „Ölsandindustrie in Kanada“ und „Überlebenskampf im Regenwald“, „Pelzkönigin vs. Wildererkönig“ und „Flusspferde mögen keinen Kampf“.

Die Ausstellung ist bis zum 28. April an allen Vorstellungstagen – jeweils eine Stunde vor Beginn – sowie nach Absprache mit dem Kulturbüro unter 2171820 zu sehen. Dazu ist auch ein Katalog erhältlich, der in die verwirrenden und verworrenen Bildwelten des Künstlers einführt. Der Eintritt ist frei. Musikalisch begleitet wird die Vernissage von Saxophonist Charly Janke.