Hagen. .

Dr. Claudia Sommer ist Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen.

In Hagen grassiert offenbar eine Erkältungswelle. Birgt das Gefahren?

Sommer: Ja, wenn es sich um eine von dem Influenza-Virus hervorgerufene Grippe handelt, denn Influenza verläuft häufig schwer und hat oft Komplikationen.

Gibt es eine Übersicht über die Fallzahlen in Hagen?

Sommer: Bei der Influenza ist nur der direkte Nachweis von Influenzaviren meldepflichtig, doch der Hausarzt veranlasst nur selten die aufwändige Laboruntersuchung, die notwendig ist, um das Virus eindeutig zu identifizieren. Dem Gesundheitsamt wurden bislang drei Influenza-Patienten gemeldet. Es mag mehr Fälle geben, aber die meisten Erkrankten leiden wahrscheinlich unter einer einfachen Erkältung, d.h. einem Virusinfekt durch andere Erreger.

Wie unterscheidet man eine Erkältung von einer Influenza?

Das Krankheitsbild einer Influenza-Grippe ist wesentlich schwerer als bei einem einfachen Infekt durch andere Erreger. Die Krankheit tritt plötzlich auf und wird oft von hohem Fieber begleitet. Die Betroffenen fühlen sich richtig krank und bleiben im Bett. Bei Menschen mit Risikoerkrankungen kann das Virus gefährlich werden. Bei den meisten anderen von Viren hervorgerufenen Erkältungen bleibt es zumeist bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit.

Empfehlen Sie eine Impfung?

Ja, man sollte sich jedes Jahr gegen Influenza impfen lassen, denn der Virus verändert sich. Besonders Risikopatienten, Menschen über 60 Jahre und Schwangere sollten sich impfen lassen.

Wie steckt man sich an?

Durch Tröpfchen- und Schmierinfektion. Deshalb sollte man in jedem Fall vermeiden, sich anniesen oder anhusten zu lassen. Häufig und gründlich die Hände waschen! Wenn in der Familie jemand erkrankt ist, bitte innigen Kontakt unterlassen. Bei Verdacht auf Influenza beim Arzt möglichst nicht ins Wartezimmer setzen, sonst steckt man die anderen Patienten an. Es sind also ganz selbstverständliche Maßnahmen, mit denen man vorbeugen kann.

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Mit Claudia Sommer sprach Hubertus Heuel