Hohenlimburg. .

Das Aus für die Gaststätte „Haus Busch“? Jene Gaststätte, um die, wie um kein anderes Hohenlimburger Lokal, unzählige Geschichten und Legenden ranken.

Denn am Donnerstag wurde das ehemalige Vorzeige-Restaurant komplett ausgeräumt: die wunderschön geschwungene Theke mit dem kompletten Zubehör ebenso wie die gesamte Bestuhlung und die Tische. Und auch die Bilder wurden von den Wänden genommen.

Mehr als zwei Jahre stand die Hohenlimburger Traditionsgaststätte leer. Mitte Juli 2010 war das Betreiberehepaar Magdalene und Manfred Gödde-Henne in einer Nacht- und Nebelaktion verschwunden. Der Grund: eine Vandalismus-Attacke während des Stadtfestes.

Unbekannte Täter hatten damals die Sitzbänke mit einem Messer aufgeschlitzt, das Porzellan zerschlagen und die Gardinen zerstört. „Wir schätzen den Schaden auf insgesamt 15 000 Euro“, so Franz-Josef Weihrauch, Pressesprecher der Krombacher Brauerei, vor 28 Monaten. Damals hatten die Siegerländer noch gehofft, möglichst schnell einen Nachmieter zu finden.

Vergeblich.

Gesucht wurde ein deutscher Pächter. Oder ein Italiener. Obwohl die monatliche Miete gesenkt werden sollte, biss niemand an. Möglicherweise ist das gemütliche Lokal nicht mehr zeitgemäß. Die Toilettenanlagen im Keller schreckten behinderte oder ältere Kunden ab; die lange Theke hat nach dem Aus für Raucher ihre Funktion verloren und raubt den Platz, um Tische aufzustellen. Und auch die Sitzplätze auf der Empore fordern zumindest vom Personal großen Einsatz.

Gleichwohl hatte „Haus Busch“ Charme und Ausstrahlung.

Jetzt zog die Krombacher Brauerei dennoch einen Schlussstrich und ließ das Objekt räumen. „Der Vertrag ist ausgelaufen“, sagte gestern der Düsseldorfer Uwe Dellbrügge, der sich um eine Vermietung bemüht hatte.

Ein Teil des Mobiliars wurde am Donnerstag als Sperrmüll entsorgt; mit dem Rest werden andere gastronomische Betriebe aufgewertet.

Und was wird aus dem Gebäude? „Jetzt sind wir flexibler“, sagte Dellbrügge auf Anfrage. „Möglicherweise wird die rund 300 Quadratmeter große Fläche auf zwei Ebenen zukünftig zu Büroräumen umfunktioniert.“

Doch eine solche Nutzungsänderung klappt nicht immer. Die Gaststätte „Altstadt“ am neuen Markt, die vom Immobilienbesitzer ebenfalls geräumt und anderweitig genutzt werden sollte, steht weiterhin leer. „Ein schwieriges Geschäft“, hatte ein Mitarbeiter vor einigen Wochen im Gespräch mit dieser Zeitung bekundet.