Hagen. . Große Worte und das gediegene Ambiente des Karl-Ernst-Osthaus-Museums begleiteten Harald Kaerger, den scheidenden Geschäftsführer der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (HGW), in den Ruhestand.

„Was sie gehört haben, stimmt“, bedankte sich Harald Kaerger mit dem ihm eigenen schelmischen Augenzwinkern bei den Laudatoren, „ich habe dem nichts hinzuzufügen.“ Was der 65-Jährige im Anschluss natürlich dennoch gewohnt launig zelebrierte. Mit kabarettistischem Touch, aber auch mit der gebotenen Diskretion blickte er auf sein 35 Jahre währendes Tun in Hagen – zunächst als Justiziar und Leiter des Rechtsamtes, seit 2004 als HGW-Chef – sowie seine wesentlichen Weggefährten zurück.

Eher Staub aufwirbeln als ansetzen

Welche Akzente der Volljurist, Theater- und Literaturliebhaber, Wanderer und leidenschaftliche Chorsänger in seiner neu gewonnenen Freizeit setzen möchte, ließ der Familienvater freilich offen. Sicher scheint nur, dass er eher Staub aufwirbeln als ansetzen wird.

Zuvor hatte HGW-Aufsichtsratsvorsitzender Timo Schisanowski die große Qualitätsoffensive gewürdigt, die Kaerger bei dem kommunalen Wohnungsunternehmen eingeleitet hatte. Dabei habe der BVB-Fan sowohl wegweisende Projekte beim Seniorenwohnen als auch beim Ringen um jüngere Mieter auf den Weg gebrach.

Alt-Oberbürgermeister Wilfried Horn, zu dessen ihn umgebenden Dreigestirn Kaerger als eine der wesentlichen Säulen zählte, würdigte das diplomatische Geschick, die Analysefähigkeit und die Konstruktivität des Volljuristen auch bei schwierigen Themen. „Deine legendären Langsätze mit ihren kühnen Konjunktiv-Konstruktionen sind hohe Kunst und lassen den einfachen Oberbürgermeister bisweilen schwindelig werden“, skizzierte Horn Kaergers souveränen Umgang mit den Worten.

Große Fußstapfen hinterlassen

Die großen Fußstapfen, die der Ruheständler hinterlässt, wird ab 1. März Marco Bok­steen an der HGW-Spitze auszufüllen versuchen.