Hagen. . Das Theater Hagen stellt mit „Fly Me To The Moon“ einen großartigen Swing-Abend vor. Klassiker von „Strangers In The Night“ über „Somewhere Over The Rainbow“ bis „My Way“ begeistern das Publikum.
Manchmal wünscht man sich weit weg von allen Katastrophen-Meldungen. Manchmal möchte man einfach nur träumen. Von der großen Liebe. Von ewiger Freundschaft. Von magischen Orten. „Fly Me To The Moon“ macht das jetzt im Theater Hagen möglich. Die Swing-Revue ist eine musikalische Sternstunde und wurde von einem restlos glücklichen Publikum im ausverkauften Haus bei der Premiere mit langem Beifall im Stehen gefeiert.
Jeffery Krueger tanzt mit seinem Regenschirm die Showtreppe herunter und steppt wie ein Weltmeister. „Singin’ In The Rain“ gehört zu den unsterblichen Klassikern, die „Fly Me To The Moon“ zu einem unvergesslichen Abend machen. Hier gibt es große Gefühle: Romantik, Glamour, Erotik und immer wieder eine Prise augenzwinkernder Ironie. Oscarnacht-verdächtige Kostüme und Tanzeinlagen verwöhnen dazu das Auge.
Unglaublich vielseitig
Die Stars des Abends sind die beliebten Hagener Opernsänger, die mit dem Swing-Programm ihre unglaubliche Vielseitigkeit beweisen. Das tun sie sicht- und hörbar gerne. Solisten und Orchester haben auf der Bühne genauso viel Spaß wie das Publikum im Saal. Marilyn Bennett liebt das Stück, denn hier kann die populäre Mezzosopranistin ihre schauspielerischen Talente genüsslich ausleben: Als Moderatorin, als Mrs. Peachum in „Mack The Knife“ oder im herrlichen Aussprache-Duell mit Raymond Ayers: „Let’s Call The Whole Thing Off“.
Der Bariton dagegen, der als „Don Giovanni” aktuell auf der Hagener Bühne die Frauen verführt, liefert sich mit seinem Tenor-Kollegen Jeffery Krueger ein elegantes Schampus-Duett in „Well, Did You Evah“ und bringt mit „New York, New York“ und „Strangers In The Night“ die Herzen zum Schmelzen. Orlando Mason wiederum ist in „Minnie The Moocher“ in seinem Element, wenn er das Publikum zum Mitsingen animiert. In „Walking My Baby Back Home“ spielen Regisseur Thilo Borowczak und Choreograph Ricardo Fernando mit der Lauflänge des Basses, indem sie ihm die winzige Tänzerin Carla Silva in die Arme legen.
Tanja Schun lässt mit ihrem klaren Sopran das Titellied der Revue erstrahlen, rührt mit „Somewhere Over The Rainbow“ die Zuhörer zu Tränen. Sopranistin Jaclyn Bermudez schwebt in „Smile“ ergreifend gefühlvoll quer über den Bühnenhimmel.
Gigantische Schlusshymne
Das ist großartig. Doch die Ensemble-Nummern sind noch besser als die Soli. Etwa, wenn die drei Damen Bennett, Schun und Bermudez bei „You Could Drive A Person Crazy“ lustig die Lippen schürzen und Jaclyn, die kleinste, den Kolleginnen immer mit einem galaktisch hohen Kiekser hinterher hickst. Oder bei der gigantischen Schlusshymne, in der sich alle zu „My Way“ vereinigen.
Fly Me to the Moon
Kapellmeister Steffen Müller-Gabriel liebt diese Musik und hat ein wunderbares Gespür für das leichthändige Fingerschnippen, das erst die Swing-Rhythmen lebendig werden lässt. Andres Reukauf hat die fantastischen Arrangements geschrieben. Die Hagener Philharmoniker werfen sich mit Wonne auf diese Herausforderung und verstärken die gesungenen Träume der Sänger mit opulent-sinnlichen Klangfarben.
„Fly Me To The Moon“ ist ein Abend zum Verlieben. Das Theater Hagen zeigt damit, dass ein traditionelles Opernhaus neue Wege im Musiktheater-Genre entdecken kann, indem es hohe Kunst und beste Unterhaltung kreativ verknüpft. Bis Mai steht die Swing-Revue auf dem Programm, auch die beiden Silvestervorstellungen laden zur Mondreise ein.
Karten für weitere Vorstellungen: 02331 / 2073218; 02331 / 2075777 oder www.theater.hagen.de