Hagen. . Mit einem einstimmig verabschiedeten Antrag fordert der SPD-Unterbezirk Oberbürgermeister Jörg Dehm auf, seine Amtsgeschäfte ruhen zu lassen. Zumindest so lange, bis die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn abgeschlossen sind.

Antrag „K1“ war der erste auf der Liste. Und mit Antrag „K1“ wollen die Hagener Sozialdemokraten den Druck auf Oberbürgermeister Jörg Dehm (CDU) erhöhen. Antrag „K1“ fordert die SPD-Ratsfraktion auf, alles dafür zu tun, dass der Verwaltungschef seine Amtsgeschäfte ruhen lässt, bis die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit der Beratervertragsaffäre abgeschlossen sind. Antrag „K1“ wurde auf dem Unterbezirksparteitag in Haspe einstimmig angenommen.

„Selbsternannter Verwaltungsfachmann“

Vermutlich auch, weil der Unterbezirksvorsitzende Timo Schisanowski in seiner Halbzeitbilanz mit Dehm abgerechnet hatte. Die Affäre um die Zahlungen an den ersten Beigeordneten und die Durchsuchungen im Rathaus lieferten eine Steilvorlage: „Unter Anwendung seiner eigenen Maßstäbe im Umgang mit Mitarbeitern, als er sofort Beurlaubungen und Gehaltskürzungen aussprach, müsste Dehm sein Amt ruhen lassen und seine Dienstbezüge gekürzt erhalten“, so Schisanowski mit Blick auf Dehms Verhalten gegenüber einem Beamten, gegen den einst ebenfalls die Staatsanwaltschaft ermittelte, der aber bis heute nicht verurteilt ist. Und weiter: „Der selbsternannte Verwaltungsfachmann Dehm handelte in dieser Angelegenheit in voller Kenntnis aller Rechtsvorschriften und entgegen dem ausdrücklichen Rat des Fachbereichs Personal.“