Hagen. .
Germán Diaz genügt ein kurzer Blick. Dann setzt der spanische Drehleierspieler mit seinem Intro ein. Ralf Kaupenjohann unterstützt ihn dezent mit seinem Akkordeon, ehe Manuela Weichenrieder ein Gedicht rezitiert. Schließlich setzen auch der Cellist Ludger Schmidt und der Schlagzeuger Diego Martin ein.
„Wir arrangieren sephardische Lieder neu“, erklärt Ludger Schmidt das Projekt, das er morgen in der Pelmke mit dem Ensemble Draj unterstützt von Diaz und Martin präsentieren wird. Klanglich kommen die fünf Musiker mit groovig-rockigen Jazzsound daher. „Star der musikalischen Ausgestaltung ist die Drehleier“, so Schmidt. „Germán gilt als einer der besten seiner Zunft weltweit.“ Neben der Drehleier sind es die magischen Elemente der sephardischen Musik, die das Quintett auf die Pelmke-Bühne zaubern wollen. „Manuela kann das gesanglich super umsetzen“, so Schmidt.
Die so Gelobte wechselt spielend vom deutschen Gedicht auf spanischen Gesang; parallel wird der Klangteppich der Musiker dichter und strebt dem musikalischen Höhepunkt entgegen, ehe das Lied erneut mit einem Gedicht sanft ausklingt.
Musikalische Karawane
„Wir haben Bestehendes in eine musikalische Karawane eingebaut; dabei arbeiten wir mit vielen Wiederholungen und leichten tonlichen Verschiebungen. Die wiederkehrende Melodie wirkt dabei wie ein Mantra“, erläutert Manuela Weichenrieder das Konzept.
Kennengelernt haben sich die Musiker in Finnland, wo das Ensemble Draj vor sechs Jahren auf Einladung des WDR an einem Festival teilnahm. „Dort haben wir Germán und Diego kennengelernt und seitdem häufiger gemeinsam musiziert“, so Schmidt. Früher motzten sie das Ensemble-Draj-Repertoire auf, jetzt präsentieren sie ein komplett eigenständiges Programm. Seit Montag proben die Musiker in der Waldorfschule, ehe sie sich morgen auf eine kurze Tour begeben, auf der auch ein Youtube-Video und eine Live-CD entstehen soll.