Oberhagen. . Sascha Miskovic aus Hagen, Sänger der Band Kendis, steht am Sonntag, 20.15 Uhr, zum zweiten Mal vor der Jury der Casting-Show X-Factor.
Der Ausdruck des Logos der TV-Sendung hängt an einer der Türen in der Altbauwohnung in Oberhagen. X-Factor steht darauf. Daneben klebt eine Karte mit der Aufschrift „Kultür“. Das Reich hinter der Kultür ist das von Sascha Miskovic. Hier steht ein Klavier. Hier steht die Musikanlage. Hier steht ein Mikro in einem Ständer. Hinter der Kultür arbeitet der 36-jährige Sänger der Band Kendis an der neuen Single, die Ende Januar erscheint.
Fabio Trentini produziert Single
„Heartache avenue“ heißt der Song, den der Italiener Fabio Trentini (Guano Apes) produziert. „Es geht darum, dass jeder Mensch seine eigenen Stärken ausspielen sollte. Nur das macht doch Sinn“, sagt Sascha Miskovic, „oder?“
Diese Erkenntnis musste reifen. „Ich glaube, dass jeder eine Bestimmung hat“, so der Musiker. „meine eigene habe ich erst spät erkannt.“ Die Bestimmung heißt Musik.
Sascha, dem als Kind schon eine Karriere als klassischer Pianist prophezeit wurde und der als junger Mann im Altenheim gejobbt hat, setzt voll auf diese Karte. Nicht, weil er hofft, damit reich zu werden. Um der Sache wegen.
„Starke Musiszene“
„Wir haben hier in Hagen eine richtig gute und starke Musikszene“, sagt er. „Trotzdem steht beim größten Festival ,Seegeflüster’ nicht eine einzige heimische Band auf der Bühne. Stattdessen wird gesagt: Wir verzichten auf dieses Vorgeplänkel. 2011 waren wir mit Kendis noch selbst dieses ,Vorgeplänkel’. So etwas ist respektlos.“
Seegeflüster war eine Station. Die RTL-Casting-Show „Supertalent“ war eine Station. Jetzt kommt X-Faktor auf Vox. „Ich habe mich lange Jahre erfolgreich um Casting-Shows gedrückt“, sagt er, „ich habe selbst immer gesagt: Das macht doch kein authentischer Musiker. Aber ich stehe da nicht für mich. Ich will , dass dadurch unsere Band bekannter wird.“
„High & Dry“ von Radiohead
Also erzählt er auch im Fernsehen von der Formation Kendis, mit der er gerade auf der Bühne im Werkhof Hohenlimburg stand. Aber vor allem singt Sascha, dessen Mutter Opernsängerin und dessen Vater Geiger am Stadttheater Hagen waren: „Video Games“ von Lana del Ray in der ersten Show, „High & Dry“ von Radiohead am Sonntag (20.15 Uhr) im sogenannten Battle, einem Eins-gegen-eins-Duell mit Koral Erbey (33).
Wie das ausgeht, darf Sascha nicht verraten. Nur so viel: „Es war am Ende unglaublich spannend.“ Denn beide Sänger erhielten von der Jury um Sarah Conner, Sandara Nasic (Guano Apes), H.P. Baxxter (Scooter) und Moses Pelham jeweils zweimal das ominöse X.
Ein X, das der Sendung ihren Namen gibt und das darüber entscheidet, wer in die nächste Runde von X-Factor einzieht: „Was immer dieser X-Factor ist“, sagt Sascha Miskovic. „Vielleicht ist es ja die Kunst, Menschen durch die Art der Intonation besonders zu berühren.“