Hagen. Fans des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München - und das Mitten in Hagen: Seit 1999 sind die Sauerlandlöwen aktiv und treffen sich regenmäßig in der Garage von Dieter Möllenberg. Nun konnten sie in ihrem “Vereinsheim“ hohen Besuch empfangen: TSV-Vereinspräsident Dirk Schneider besuchte die Sauerlandlöwen im Löwenkäfig.

Es gibt sie tatsächlich: Die Löwen breiten sich aus in der Region. Und regelmäßig kommen sie im „Löwenkäfig“ auf dem Remberg zusammen, um ihre Helden zu feiern. Die Löwen, das sind Anhänger des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München. Rund 600 Kilometer von der Grünwalder Straße, dem Vereinsgelände der „Sechziger“ entfernt, haben sie ihren eigenen Fanclub gegründet. Seit 1999 sind die „Sauerlandlöwen“ schon aktiv, und Dieter Möllenberg ist eines der rund 40 Mitglieder, die sich aus dem ganzen Sauerland zusammensetzen. In seinem Hof hat der Hagener die Garage zum Vereinsheim umgebaut – zum „Löwenkäfig".

Zahlreiche Fotos und Erinnerungsstücke zieren dort die Wände, die Bierzeltgarnituren sind in den bayrischen Farben gedeckt. Und genau dort gab es jetzt hohen Besuch: TSV-Vereinspräsident Dirk Schneider kam nach dem Ligaspiel in Bochum höchstpersönlich vorbei. Der 65-Jährige, der den Verein vor der drohenden Insolvenz gerettet hatte, betrat das Vereinsheim, grüßte höflich und setzte sich wie selbstverständlich zu den Sauerlandlöwen. „Das ist wirklich klasse, mit welcher Leidenschaft ihr so weit ab vom Schuss unseren Verein unterstützt“, freute er sich sichtlich über den herzlichen Empfang.

Die warmen Worte waren der Auftakt zu einer lebhaften Gesprächsrunde, in der Schneider ohne Scheu aus dem Vereinsalltag berichtete und auch kritischen Fragen nicht aus dem Wege ging. Schnell stellte sich bei den heimischen Löwen das Gefühl ein: Da sitzt einer von uns mit am Tisch.

Dieter Möllenberg und Co. lieben die Sechziger

Doch woher kommt diese Leidenschaft für den TSV 1860, so fernab jeder süddeutschen Lebenskultur? „Wer die Sechziger einmal bei einem Heimspiel erlebt hat, der kann einfach nicht anders, als sie lieben lernen“, da ist sich Möllenberg sicher. Das familiäre Miteinander präge ein Gemeinschaftsgefühl, das den kleineren Münchener Verein mit rund 20.000 Mitgliedern zusammenhalte, erzählt er und nickt zu Schneider herüber: „Welcher andere Vereinspräsident würde sich schon so zu uns setzen?“

Für Schneider ist das jedoch selbstverständlich, denn für ihn sind gerade die Fans wichtig, die außerhalb von München die Stellung halten: „Besonders in NRW sind wir auf diese Fans angewiesen. Wir wollen in den nächsten Jahren aufsteigen, und eine solide Fanbasis ist da unerlässlich.“ Und so besucht er die Fanclubs der Region, spricht mit den Anhängern und informiert sich über ihre Gedanken und Ideen. Für die Sauerlandlöwen war es auf jeden Fall ein motivierender Besuch: „Wenn wir weiter so eng zusammenhalten, dann brauchen wir uns um den Aufstieg keine Sorgen zu machen“, lachte Dieter Möllenberg.