Chandra Prakash Jha legt viel Wert auf Materialien mit Öko-Zertifizierungen. Da der Modedesigner bei seinen Kompositionen nicht auf Seide verzichten möchte, setzt er auf Bio-Seide.

Bei der herkömmlichen Seidengewinnung werden die Kokons der Seidenraupe erhitzt, was die Tiere allerdings tötet.

„Es gibt auch Wildseide. Da wird gewartet, bis die Raupen von allein ihren Kokon verlassen. Das dauert allerdings bis zu sechs Monate“, sagt Jha.

Sechs Monate sind eine lange Wartezeit. Daher wählt Jha einen Mittelweg: Bio-Seide. „Die Frauen schneiden das obere Ende des Kokons auf und lassen die Tiere ins Freie“, erklärt Jha das Verfahren.

Die weitere Verarbeitung ist identisch mit der bei der herkömmlichen Seide. Der Kokon wird erhitzt und die Seidenfäden aus reinem Protein werden heraus gezogen. Durch den Schnitt im oberen Teil ist die Endlosfaser allerdings zerstört, so dass die Frauen die einzelnen Stücke per Hand verknoten müssen.

Die so gewonnene Seide wird dann mit ökologischen Färbemethoden weiterverarbeitet.

Die so hergestellten Stoffe werdenn dann vor Ort nach den Schnitten aus Wehringhausen zu den Kleidern, Hemdkleidern und Schals geschneidert.