Hagen. . Das Freilichtmuseum Hagen greift einen Trendsport auf und bietet zum zweiten Mal einen Geocaching-Spezialtour an. An diesem Samstag findet eine GPS-Tour durchs Freilichtmuseum statt. Mit im Organisations-Boot sitzt der Hagener Automobilclub (HAC) im ADAC.
Geocaching, eine Art Schnitzeljagd per GPS-Empfänger, ist voll angesagt. Weltweit gibt es über 1,8 Millionen Caches (geheime Lager, meist irgendwo im Wald), etwa 230.000 Verstecke befinden sich laut Geocache-Datenbank in Deutschland.
Das Freilichtmuseum greift den Trend auf und bietet zum zweiten Mal eine Geocaching-Spezialtour an. An der ersten Tour im letzten Jahr beteiligten sich knapp 40 Teams (meist Familien oder Freundeskreise). „Am Samstag erwarten wir noch mehr Teilnehmer, da Geocaching immer bekannter und beliebter wird“, prognostiziert Bernd Neuenfels, Verwaltungsleiter im Freilichtmuseum.
Mit im Organisations-Boot sitzt der Hagener Automobilclub (HAC) im ADAC. „Wir verleihen 15 GPS-Geräte an Leute, die kein eigenes besitzen und auch kein geeignetes Smartphone haben“, versichert Günter Spindeler vom HAC. „Allerdings müssen sich jene, die ein Gerät ausleihen möchten, im Vorfeld bei uns anmelden und ein geringes Pfandgeld hinterlegen“, ergänzt Spindeler. Das Freilichtmuseum selbst verleiht neun GPS-Geräte an Tour-Teilnehmer.
Drei Touren
Zum Hintergrund: Den Organisatoren ist es wichtig, auf unterhaltsame Art eine Möglichkeit zu zeigen, wie Handwerk und Technik von gestern mit moderner Technik erkundet werden können. Konkret: Im Mäckinger Bachtal geht’s am Samstag darum, verschiedene Geoverstecke mit den neunstelligen Koordinaten per GPS zu entdecken. Drei unterschiedliche, nach Schwierigkeitsgraden unterteilte Routen führen kreuz und quer übers Gelände. Auf jeder Tour müssen die Teilnehmer zehn verschiedene Aufgaben an den Verstecken lösen, um so den Weg zum Ziel zu finden.
„Wie viele Fenster hat die Gelbgießerei?“ oder „Was für einen Durchmesser hat der größte Mühlenstein an der Dampfmahlmühle?“, gibt Museumsdirektor Uwe Beckmann Beispiele für Fragen, die gestellt werden könnten.
Ab 10.30 Uhr werden die Unterlagen im Eingangsbereich an die Teilnehmer ausgegeben. Den ganzen Tag über können die Besucher kommen und ihre Suche starten. Um 16. 30 Uhr findet die Siegerehrung statt.
Auch kritische Stimmen
Dass Geocaching nicht unumstritten ist, weiß auch Günter Spindeler. „Doch wir bieten eine GPS-Tour auf organisierten Routen an, und dabei wird die Natur nicht zerstört.“
Waldbesitzer, Jäger und Jagdpächter Hans De Myn sieht den neuen Trendsport kritischer: „Wir haben früher als Kinder auch Schnitzeljagden gemacht, doch Geocaching wird häufig von Erwachsenen ausgeübt, und das in Bereichen, wo es spannend ist, also meistens mitten im Wald. Wenn in der Nähe von Wegen gesucht würde, könnte man kaum Einwände haben, aber wenn brachial in die Natur einmarschiert wird, natürlich schon.“
Er wolle Geocaching nicht prinzipiell verteufeln, doch müssten die Rechte der Waldeigentümer respektiert werden und nach einem Ehrenkodex im Sinne des Natur- und Tierschutzes gehandelt werden, unterstreicht Hans De Myn, der auch Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Hagen-Ruhrtal ist. Nacht-Caches mitten im Wald, bei denen das Wild aufgeschreckt wird, lehne er allerdings kategorisch ab.
Aber zurück zur zweiten GPS-Tour durchs Freilichtmuseums. Wer sich ein GPS ausleihen möchte, kann sich im Vorfeld ein Gerät beim HAC (www.hac1905.de) reservieren.
Erwachsene zahlen am Samstag den normalen Museumseintritt von 7 Euro, außerdem 2 Euro für die Tour-Unterlagen.