Hohenlimburg. .

Wer Kunde der Telefongesellschaft „O 2 - Telefónica Germany“ ist, wird es schon bemerkt haben. Seit nunmehr fast drei Wochen treten immer wieder erhebliche Netzstörungen auf (wir berichteten bereits). Und das führt bei allen Kunden zu großen Verärgerungen. Die Proteste nehmen zu und werden immer lauter, denn das Telefon bleibt stumm.

Nejedet Kahraman, „O 2“-Anbieter von der Freiheitstraße, berichtet deshalb, dass bei ihm schon zahlreiche Beschwerden eingegangen sind. „Seit ca. dem 16. Juli haben viele Kunden vor allem innerhalb von Gebäuden kein Netz. Ich gehe stark davon aus, dass diese Probleme durch die neue Baustelle in der Innenstadt verursacht werden“, vermutet Kahraman. Er selber könne leider nicht wirklich etwas gegen diese Störungen unternehmen. „Mir bleibt nichts anderes übrig, als die Beschwerden weiterzuleiten“, bedauert er.

Bereits mehrmals hat er sich schon an die Kundenbetreuung von „O 2“ gewandt. Dort erhält er allerdings immer nur dieselben Antworten. Man recherchiere, man versuche den Fehler zu beheben.Techniker seien sogar schon dabei, das Problem zu lösen.

Dieselbe Antwort gibt auch Markus Göbel, Pressesprecher der Telefónica Germany, auf Nachfrage dieser Zeitung : „Wir haben einen Techniker rausgeschickt, der die Lage an Ort und Stelle prüft.“

„Bis jetzt scheint das Ganze allerdings ohne Effekt zu bleiben“, ärgert sich Kahraman. „Mir wird immer gesagt, der Fehler sei schon seit längerer Zeit bekannt. Ich persönlich glaube, dass die Telefongesellschaft einen anderen Fehler meint, weil mir immer ein Datum weit vor dem 16. Juli genannt wird. Unser Problem hier in Hohenlimburg besteht allerdings noch nicht so lange.“

Er verweist seine Kunden mittlerweile schon direkt an die Kundenbetreuung „O 2“. „Es macht mehr Sinn, wenn der Kunde sich selbst an die Betreuung wendet und klar macht, dass die Störungen seit Mitte Juli bestehen. Dann wird deutlich, dass es sich wahrscheinlich nicht um den schon bekannten Fehler handelt.“

Besonders ärgerlich ist die derzeitige Situation für Personen, die beruflich auf ihr „O 2“-Netz angewiesen sind. Eine von ihnen ist Claudia Krämer, deren Geschäft „TausendSchön“ an der Freiheitstraße durch die Störung erheblich leidet. „Die Kunden erreichen mich nicht“, erläutert sie das größte Problem. „Privat wäre das bloß nervig, aber geschäftlich geht es gar nicht.“

Seit zwei Wochen schon hat sie Probleme mit ihrem Empfang. Anfangs schwankte die Verbindung noch, doch mittlerweile ist das Netz vollkommen verschwunden.

Zuerst hatte auch sie den Neubau des Parkhauses in Verdacht, doch der Projektentwickler versicherte ihr, dass dort alles geprüft und in Ordnung sei.

Am Mittwoch hat sie nochmals telefonisch bei ihrem Anbieter Beschwerde eingereicht. „Die Dame vom Service war zwar sehr nett und zuvorkommend, aber was nützt mir das, wenn die Techniker nicht hinterher kommen?“, bedauert Claudia Krämer. Das Ergebnis ihrer Beschwerden fällt recht mager aus. Mit einem Gutschein in Höhe von 30 Euro kann sie „nicht wirklich etwas anfangen. Der behebt das Problem ja nicht.“

Obwohl schon so viele Beschwerden eingereicht wurden, hat sich seit Wochen für die Betroffenen nichts getan. Diese fragen sich, was sie mit einem Telefon sollen, wenn sie es gar nicht nutzen können. Claudia Krämer sieht nur noch eine Möglichkeit: „Wenn sich bis nächste Woche nichts geändert hat, bin ich gezwungen, den Anbieter zu wechseln.“