Hohenlimburg. . „Maske, bitte!“ So hört und sieht es der Zuschauer meist vor dem TV-Gerät, wenn der Schauspieler Schweiß auf der Stirn hat. Doch „Abtupfen“ und „Pudern“ ist nicht alles, es steckt mehr dahinter. Die Hohenlimburgerin Dajana Steinkühler weiß das nur zu gut – sie ist selbstständige Make-up-Artistin.

Eigentlich lernte die 26-Jährige bei Douglas Einzelhandelskauffrau und arbeitete in Bochum auch drei Jahre in diesem Beruf. Doch das Fable für die Gestaltung von Haut und Haar hatte sie schon immer im Blut. „Das wollte ich immer machen. Das wusste ich schon, bevor ich die Ausbildung angefangen habe“, sagt Dajana Steinkühler.

Gesagt, getan – nach einer „Kreativpause“ absolvierte sie in der „Make-up-Academy Munich“ (München) die viermonatige Ausbildung zur Make-up-Artistin mit Schwerpunkt auf „Film und Fernsehen“. „Ich möchte weg vom Schönheitsbereich und mich nur noch auf Film und Fernsehen spezialisieren.“

Derzeit nimmt sie etwa zweimal im Monat die dreistündige Fahrt zum Erthaltheater nach Aschaffenburg in Kauf, um dort im Dezember auch die Ausbildung zur Maskenbildnerin abzuschließen. „Wie lange ich fahre, ist mir egal. Ich habe einfach Spaß an meinem Beruf“, sagt die Hohenlimburgerin. In Köln wird sie sich demnächst auch an einer Friseur-Akademie in der Gestaltung von Haaren weiterbilden.

Die ersten Kontakte zum Fernsehen stellte ihr Bruder Dustin Steinkühler her, der Regie an der Ruhrakademie in Schwerte studiert. „Er hat mich zum Filmset mitgenommen, wir machen auch heute noch zusammen Projekte“, erzählt Dajana Steinkühler. So begann die 26-Jährige, sich ein Netzwerk in der Filmbranche aufzubauen.

Bei vielen Projekten hat sie bereits mitgewirkt. So auch beim Image-Film „Ja, ich buche im Reisebüro“, der von der Produktionsfirma „Überrot“ – das ist die Firma ihres Bruders – in Florida gedreht wurde. Arbeiten mit bekannten Schauspielern wie Marc Philipp (Verbotene Liebe, Marienhof), Werbekurzfilme mit Marian Kindermann (Sönke Wortmann’s Film „Das Hochzeitsvideo“) oder Tom Barcal (RTL: Alles, was zählt) schlossen sich an. Vergangene Woche stand sie bei einem Musikvideo der Hagener Band „Mayo-3“ parat.

Eine große Ehre wurde ihr zuteil, als sie im aktuellen Film von Matthias Schweighöfer „Schlussmacher“ als Komparse mitwirken durfte. Schweighöfer ist in diesem Film Hauptdarsteller und führt zugleich Regie. „Wir haben in einer Discoszene von morgens bis abends gedreht“, sagt Dajana Steinkühler. „Ich bin Fan von Matthias Schweighöfer. Er ist sehr nett und verstellt sich nicht. Er ist vor der Kamera genauso wie hinter der Kamera.“

Dajana Steinkühler freut sich schon auf die Dreharbeiten zu „The vicious bunch“, die im August beginnen. Regisseur und Produzent ist Tobias Freye, eine bekannte Schauspielerin ist Beate Prahl, die schon im „Polizeiruf 110“ mitwirkte. „Der Regisseur will zeigen, dass auch in Deutschland gute Produktionen wie in Hollywood entstehen können“, so Dajana Steinkühler.

Die Vorfreude ist groß, denn in dieser Produktion ist ihre ganze Kreativität gefragt. „Es gibt sehr viele Wunden, die ich schminken muss“, so die Hohenlimburgerin. Die Schwierigkeit dabei – nach Beendigung eines Drehtages muss die Wunde bei der Fortsetzung an einem anderen Tag genauso aussehen. „Die Wunden werden fotografiert, damit ich sie am nächsten Drehtag genauso hinbekomme.“

Doch Dajana Steinkühler liebt diese Herausforderungen. Mit Gips arbeiten, Leute alt schminken, Glatzen malen, Wunden oder Verbrennungen kreieren – darin steckt die Kunst des Make-up-Artisten. So ist jeder Drehtag – dieser kann übrigens bis zu 19 Stunden dauern – eine Herausforderung. „Eine Stunde Schlaf, und dann geht es morgens direkt weiter.“

Wenn alles passt, wartet im Anschluss gleich ihre nächste Tätigkeit – bei der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“. Dort steht sie nach einer Bewerbung in der engeren Auswahl – und Wunden oder Verbrennungen gibt es in dieser Serie bei den Schauspielern um Erdogan Atalay ja reichlich zu schminken. „Das wäre vielleicht für die Zukunft ein Türöffner“, hofft Dajana Steinkühler auf eine Zusage.

In Deutschland will Dajana Steinkühler auf jeden Fall bleiben. „Gegen zeitliche Projekte im Ausland habe ich natürlich nichts einzuwenden“, sagt die Hohenlimburgerin. Doch von einer Hollywood-Karriere lässt sie dann doch die Schauspieler träumen...