Hagen. . Altenheime, Wohnresidenzen, betreutes Wohnen, barrierefreies Bauen und Modernisieren - in der Bauwirtschaft ist der vielbeschworene demographische Wandel längst angekommen. Dass seniorengerechte Immobilien zudem Ökonomie und Ökologie vereinbaren können, beweisen die beiden Wohnblöcke in der Zeppelinstraße auf Hagen-Emst.

Die Gesellschaft wird immer älter, die Umwelt immer mehr belastet - auf diese beiden Faktoren muss sich auch die Bau- und Immobilienwirtschaft einstellen. Dass seniorengerechte Immobilien zudem Ökonomie und Ökologie vereinbaren können, beweisen die beiden Wohnblöcke in der Zeppelinstraße auf Emst, die der Architekt Jörg Meier konzipierte und die vom Roten Kreuz betreut werden.

In den 30 Wohneinheiten, die bereits allesamt vermietet sind, leben überwiegend ältere Hagener, darunter viele Emster. „Wir möchten, dass die Bewohner so lange wie möglich selbstständig bleiben“, sagte Meier. Die technische Ausstattung der Gebäude ist deshalb auf die Bedürfnisse der Senioren abgestimmt, es gibt elektrische Rolläden, automatische Türanlagen, einen Aufzug, der nachts in den Schlafmodus übergeht und damit Strom spart, Ladestationen für elektrische Rollstühle bzw. E-Bikes, Hausnotrufgeräte in jeder Wohnung sowie ebenerdige Duschen. Ganz in der Nähe befindet sich ein Supermarkt, auch zur Bushaltestelle sind es nur ein paar Schritte. „Senioren wollen es barrierefrei haben“, so Meier. „Diesen Anspruch erfüllen wir hier.“

Auch eine Ladestation für ein Elektroauto geplant

Senioren wollen es aber auch warm haben. Die 61 bis 88 Quadratmeter großen Wohnungen (Miete 8,25 Euro pro qm) sind deshalb mit Fußbodenheizung, die Bäder mit Handtuchheizern ausgestattet. Kernstück der Energieversorgung ist das Emster Blockheizkraftwerk des heimischen Energielieferanten Mark-E, das die Häuser mit Fernwärme speist. Ingenieure des Unternehmens waren an der Entwicklung des energetischen Konzeptes, das ohne separate Heizungsanlagen auskommt, beteiligt. „Wir wollen als verlässlicher und nachhaltiger Versorger wahrgenommen werden“, begründete Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher der Enervie-Gruppe, zu der Mark-E gehört, das unentgeltliche Engagement seiner Fachkräfte, das sich dennoch amortisieren soll: „Durch optimale Kundenbetreuung und langfristige Kundenbindung“, wie es Grünhagen auf den Punkt brachte.

Ein weiterer Baustein der vierstöckigen, kellerlosen Häuser ist die bislang größte Photovoltaik-Anlage auf Emst, die mehr Strom produziert, als für den Aufzug und das übrige technische Beiwerk benötigt wird. „Das trägt natürlich zur Reduzierung der Mieterkosten bei“, freute sich Architektin Dr. Karen Mücke von der Meier-Gruppe.

Darüber hinaus ist eine Ladestation für ein Elektroauto geplant. „Der Anschluss ist schon vorhanden“, weiß Rüdiger Ludwig vom Roten Kreuz, das die Mieter betreut und dessen Mitarbeiter Heinz-Werner Hufer (44) selbst in der nach der Krankenschwester und Wohltäterin Elsa Brandström benannten Anlage wohnt. Im übrigen gibt es lediglich zwölf Parkplätze für die 30 Wohnungen. Dass sei angesichts der Erfahrung, dass immer mehr Senioren aufs Autofahrern verzichteten, ausreichend.