Hagen. . Die Polizei in Hagen und den Nachbarstädten suchte in der Nacht zum Sonntag nach einer angeblich entführten jungen Frau. Doch die Entführung entpuppte sich als Täuschungsmanöver. Die Lüge könnte nun für die junge Frau teuer werden.
Alarm bei der Hagener Polizei: Am Samstagabend gegen 20.30 Uhr hätten zwei Männer eine junge Frau in ein Auto mit auswärtigem Kennzeichen gedrängt und seien davongebraust, teilten Zeugen mit. Es folgte eine Fahndung, wie man sie aus dem „Tatort“ kennt: Polizeibeamte klingeln bei Nachbarn, befragen Verwandte, Straßenbahnfahrer, Taxizentralen und die Feuerwehr, Streifenwagen halten Ausschau, die Nachbarstädte werden alarmiert.
Allein in Hagen waren mehr als zehn Polizisten mit der Suche beschäftigt. Bei einer Entführung ist eben schnelles Handeln wichtig. Aber die vermeintlich Entführte meldete sich noch in der Nacht zu Sonntag auf einer Polizeiwache in Gelsenkirchen und teilte mit, sie habe gemeinsam mit ihren Bekannten die Entführung nur vorgetäuscht.
Familie hatte der Frau untersagt auszugehen
Hintergrund: Die junge Frau wollte Samstagnacht ausgehen, doch die Familie hatte ihr das untersagt. Der Versuch, das Verbot zu umgehen, könnte sie nun aber teuer kommen: Neben einer Strafanzeige prüft die Polizei derzeit, ob man der Hagenerin die Kosten des Einsatzes in Rechnung stellen kann. Und die dürften erheblich sein.