Breckerfeld. . Gleich zweimal sind in der vergangenen Woche Einbrecher in Einfamilienhäuser am Heider Kopf eingestiegen. Trotzdem ist Breckerfeld für die Polizei im EN-Kreis nicht auffällig.

Heruntergelassene Jalousien, ein ungeleerter Briefkasten oder ein ungemähter Rasen – unbewusst senden Hauseigentümer und Wohnungsmieter das Signal: „Wir sind verreist!“ Und werden zum idealen Ziel für Einbrecher, die gerade zur Ferienzeit aktiv sind.

Zahl der Einbrüche kontinuierlich gestiegen

Die Zahl der Einbruchsdelikte ist seit 2008 kontinuierlich gestiegen. Allein in NRW wurden im vergangenen Jahr 50 368 Einbrüche und Einbruchsversuche in private Häuser und Wohnungen begangen, das sind 12,5 Prozent mehr als im Jahr 2012. Auch in Breckerfeld - jüngst gleich zweimal hintereinander im Neubaugebiet Heider Kopf - schlagen die Täter immer wieder zu.

Trotzdem ist die Hansestadt in den Augen der Polizei keineswegs auffällig. „Die Zahl der Einbrüche bezogen auf die Einwohner ist eher geringer als in anderen Städten“, so Peter Beckmann von der Polizeiberatungsstelle für Kriminalprävention und Opferschutz in Schwelm. Auch dass die Wache in Breckerfeld ab 18 Uhr nicht mehr besetzt sei, locke Einbrecher nicht an.

Aufklärungsquote unter 20 Prozent

Die Polizeistatistik zeigt, dass man sich vor Einbruch schützen kann: In rund 40 Prozent der Fälle 2011 blieb es beim Einbruchsversuch, weil die Täter entweder an Sicherheitsvorkehrungen scheiterten oder weil sie gestört wurden. „Dies zeigt, wie wichtig mechanische Sicherungseinrichtungen beim Schutz der eigenen vier Wände sind“, sagt Beckmann. Auch vor dem Hintergrund, dass die meisten Täter ungeschoren davonkommen: „Die Aufklärungsquote liegt unter 20 Prozent.“

Die Polizei NRW gibt mit ihrer Kampagne „Riegel vor!“ für die Reisezeit Tipps: Urlauber sollten ihr Haus oder ihre Wohnung „bewohnt“ erscheinen lassen. Briefkästen sollten regelmäßig geleert, der Rasen gemäht, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio oder Fernseher per Zeitschaltuhr betätigt werden. Jalousien sollten nur nachts heruntergelassen werden. Verzichten sollten Menschen, die in den Urlaub fahren, auf eine Abwesenheitsmitteilung auf dem Anrufbeantworter, in ihrem E-Mail-Postfach oder in sozialen Netzwerken. Nachbarn sollten über Abwesenheit informiert werden, damit diese in Verdachtsfällen die Polizei verständigen können. „Eine wachsame Nachbarschaft ist ein wichtiger Aspekt“, weiß Peter Beckmann.

Gesicherte Fenster und Türen wichtig

Das A und O der Einbruchsprävention seien jedoch gut gesicherte Fenster und Türen. Um Kriminellen ins Handwerk zu pfuschen, seien keineswegs immer teure technische Vorrichtungen notwendig: Einruchmeldeanlagen verhindern keinen Einbruch, sie melden ihn nur und bieten zusätzlichen Schutz. „Sie können mechanische Sicherungen ergänzen“, so Beckmann.

An Haus-, Keller- und Nebeneingängen sowie Balkon- und Terrassentüren leisten z.B. Zusatzschlösser mit Sperrbügel und/oder Querriegelschlösser gute Dienste. Auch Fenster lassen sich mit absperrbaren Zusatzsicherungen gegen das Aufhebeln nachrüsten. Kellerfenster und Lichtschächte sollten mit massiven, gut verankerten Gittern versehen sein. Nicht zu vergessen: Auch wenn (Terrassen-)Türen und Fenster im Erdgeschoss besonders gefährdet sind, mit Hilfe von „Kletterhilfen“ sind auch Fenster im Obergeschoss erreichbar.

Wer sein Eigentum vor Einbrechern schützen möchte, kann sich durch die Polizeiberatungsstelle für Kriminalprävention und Opferschutz kostenlos vor Ort beraten lassen. Zuständig für den EN-Kreis ist KHK Peter Beckmann, 02336/91662952. Auch im Internet unter www.polizei-beratung.de sind Tipps zu finden. Wer bereits Opfer eines Einbruchs wurde, dem empfiehlt Beckmann dringend, sich bei Fachberatungsstellen wie dem Weißen Ring ( 116006) Rat zu suchen.