Hagen. . Die Verbraucherzentrale Hagen hat ihre Jahresbilanz des Jahres 2011 vorgestellt. Mehr als 16 000 Menschen suchten Rat im Pavillon an der Hohenzollernstraße. Zurückgegangen sind Klagen von Verbraucher, die mit Werbeanrufen am Telefon überrumpelt werden. Gerichte hätten gegen die Abzocker-Branche hohe Bußgelder verhängt und damit Nachahmer abgeschreckt.
Internet-Abzocken, Werbeschummeleien oder Fallen im Kleingedruckten: Gauner lauern vielerorts. 16 721 Menschen suchten im vergangenen Jahr Rat bei der Verbraucherzentrale im Volkspark. Das waren 2300 weniger als im Jahr 2010. Dennoch, so Astrid Lindner, Leiterin der Verbraucherzentrale Hagen, sei der Beratungs- und Informationsbedarf ungebrochen. „Viele Menschen informieren sich mittlerweile über unser Internetangebot.“
Neue Medien bringen indes auch stets neue Gefahren. Mit dem Siegeszug der Smartphones ging auch wachsender Verbraucherärger rund um Apps einher. Durch Anklicken von Werbebannern waren viele Ratsuchende in Kostenfallen getappt. Ein neues Beratungsfeld tat sich auch in Sachen Urheberrecht auf. Massenhaft kursierenden Abmahnungen wegen vermeintlicher illegaler Downloads. „Immer häufiger flatterten meist arglosen Internetnutzern Abmahnungen durch Anwälte ins Haus – Forderungen über einige Tausend Euro inklusive“, erläutert Astrid Lindner. Hintergrund: Wer über eine Internet-Tauschbörse Musik, Filme oder Spiele auf den PC lädt, kann damit durch Vervielfältigung und Verbreitung gegen das Urheberrecht verstoßen. „In unserer rechtlichen Beratung prüfen wir, ob die Forderungen berechtigt oder überhöht sind.“
Zurückgegangen sind dagegen Klagen von Verbraucher, die mit Werbeanrufen am Telefon überrumpelt werden. Beliebte Zielgruppe dieser Abzock-Branche waren ältere Menschen. Vor einem Jahr war diese Masche noch einer der Schwerpunkte im Jahresbericht der Verbraucherberatung. Die Warnungen seien bei den Bürgern angekommen, sagt die Chefin der Beratungsstelle. Außerdem sei strafrechtlich gegen viele schwarzen Schafe vorgegangen worden. „Gerichte haben gegen die Abzocker-Branche hohe Bußgelder verhängt und damit auch Nachahmer abgeschreckt.“
Energieberatung, Tipps zu Umwelt- oder Ernährungsfragen
Nicht allein Bürger, die dubiosen Geschäftsleuten auf den Leim gegangen sind, suchen Rat bei der Verbraucherzentrale in der Hohenzollernstraße. Das Team bietet auch Energieberatung, Tipps zu Umwelt- oder Ernährungsfragen.
Immer häufiger wenden sich auch Bürger an die Beratungsstelle, die finanzielle Sorgen haben. Daher rückt die Verbraucherzentrale derzeit das Thema Altersarmut in den Mittelpunkt. „Schmale Rentenerhöhungen, steigende Energie-, Lebenshaltungs- und Gesundheitskosten, Einschnitte bei den Leistungen der Rentenversicherungen – bei vielen Ruheständlern wird das Budget eng“, sagt Eva Kartenberg. Die Scham, gegenüber den eigenen Kindern seine desolate finanzielle Lage zu bekennen, sei groß. „Wir wollen Betroffene ermutigen, sich wegen ihrer roten Zahlen nicht zu schämen, sondern sich vielmehr aktiv Rat und Unterstützung zu suchen.“. Spartipps und Informationen gibt's unter www.vz-nrw.de/altersarmut