Hagen.

Ist es auch Kunst, wenn es keiner sieht? Wenn die eigenen Werke im Keller versteckt altern? Wenn sich der Künstler dem Publikum verweigert? Natürlich, werden viele Experten jetzt sagen, doch deutlich fruchtbarer ist es, wenn die Kunst unter die Menschen kommt. Inklusive Künstler. Deshalb schickt sich das Kulturzentrum Pelmke nun an, zur Bestandsaufnahme der Kunst aus Hagen und der näheren Umgebung einzuladen. Es ist wieder Zeit für eine „Exhibition“.

Unter dem Titel „Ist das Kunst oder kann das weg?“ zeigt die Pelmke ein Spektakel mit den Werken von über 50 lokalen Künstlern. Sie bekommen ab Freitag, 15. Juni, die Möglichkeit, die eigenen Werke einem Publikum vorzustellen – und auch anderen dann anwesenden Künstlern. Denn Kunst lebt vom Dialog. „Die Idee dabei ist, die Möglichkeit zum Ausstellen zu geben“, sagt Pelmke-Geschäftsführer Jürgen Breuer, „für alle Leute, die im Keller malen und kaum eine Chance haben, Kontakt zum Publikum oder zu anderen Künstlern zu erfahren.“

Bauchtanz und Bodypainting

Aktuell werden im Kulturzentrum noch die letzten Handschläge getan, um in sämtlichen Räumen korrekt beleuchtete Bilder aufhängen zu können. „Alle Räume werden als Ausstellungsfläche genutzt, auch die Toiletten“, sagt Breuer, „allerdings ist noch unklar, ob sich ein Künstler traut, auf dem WC auszustellen.“ Doch allein bei einer Ausstellung bleibt’s nicht, die Pelmke will mehr. „Auch Street-Art-Leute sind dabei“, sagt Anna-Maria Erkeling, Mit-Organisatorin der Exhibition.

Doch damit nicht genug, Bauchtanz-Vorführungen sind ebenfalls geplant, es gibt Bodypainting, von außen wird die Pelmke durch (entfernbare) Graffiti geziert, dazu gibt’s Musik (z.B. von Stefan Erbe, „Spaceworks_Lounge“) und andere Formen der Kunst. Dabei ist der Freitag, 15. Juni, eher der Auftakt, die meisten Künstler lassen sich und ihre Werke am Samstag, 16. Juni, ab 19 Uhr sehen, das Ende ist offen. Am Sonntag, 17. Juni, klingt das Kunstspektakel aus von 10 bis 16 Uhr, dazu gibt’s Frühstück.

„Das gehört ja auch zum ursprünglichen Konzept der Pelmke: Künstlern eine Chance geben, aus dem Hinterzimmer herauszukommen“, sagt Breuer.