Hagen.. Die Verantwortlichen von Hagenbad haben sich am Samstag dazu entschlossen, das Freibad Hestert um 14 Uhr, statt um 19 Uhr zu schließen; und das, obwohl die Außentemperaturen bei fast 20 Grad lagen. Diese Entscheidung stieß bei vielen potenziellen Badegästen auf Unverständnis. Die Bäderleitung gelobt Besserung.

Bürger, die am Samstag die Freibäder Hestert oder Hengstey besuchen wollten, standen bereits mittags vor verschlossenen Toren. Denn die Verantwortlichen von Hagenbad hatten kurzfristig entschieden, den Betrieb ab 14 Uhr einzustellen – und das bei 19 Grad Außentemperatur.

„Ich konnte das nicht glauben“, sagt Helge Hintze, der um kurz vor 14 Uhr mit seiner Tochter vor dem Hestert-Bad stand und dort auf einem handgeschriebenen Zettel lesen musste: „Badeschluss 14 Uhr.“ In den wenigen Minuten, die der Familienvater kopfschüttelnd vor dem Bad stand, wurden weitere fünf Gäste abgewiesen.

Irritationen bereits im Vorjahr

Bereits vor einem Jahr hatte es Irritationen um die Bäder Hestert und Hengstey gegeben. Damals hatte die Bäderleitung von Hagenbad Ende Juli kurzfristig entschieden, wetterbedingt an zwei Tagen die Pforten geschlossen zu lassen, obwohl die Temperaturen deutlich oberhalb von 20 Grad lagen.

Die beiden Freibäder sind bei gutem Wetter während der Sommermonate eigentlich bis 19 Uhr geöffnet. „Im Rückblick“, gibt Hagenbad-Sprecher Dirk Thorbow daher zu, „war es eine unglückliche Entscheidung und ein Fehler, am Samstag spontan schon so früh zu schließen.“ Denn nachdem es vormittags noch wenig sommerlich und kühl war, zogen gegen Mittag die Temperaturen merklich an. Zu diesem Zeitpunkt war bei Hagenbad aber bereits die Entscheidung getroffen, fünf Stunden früher zu schließen als eigentlich vorgesehen. „Nächstes Jahr werde ich wohl nicht mehr darüber nachdenken müssen, ob wir uns noch eine Jahreskarte kaufen sollen“, ärgert sich Helge Hintze, der mutmaßt, „dass die Besucherstatistik dann auf dem Ziel-Niveau angekommen ist, damit man das Bad endgültig schließen kann“.

Entscheidung über Öffnung aufgrund der Wetterprognose

Die Befürchtung, dass die Freibäder Hestert und Hengstey zu Gunsten des Westfalenbads gezielt herunter gewirtschaftet werden, war in der Vergangenheit immer wieder aufgekommen. „Da ist absolut nichts dran“, widerspricht Thorbow vehement. Aus wirtschaftlicher Erwägung hatte Hagenbad im vergangenen Jahr verfügt, Freibäder nur noch bei günstiger Wetterprognose zu öffnen.

„Alles andere verursacht unnötige Kosten“, so Thorbow. Dies sei daher vielmehr unter dem Gesichtspunkt der Standortsicherung zu sehen. Die Verantwortlichen von Hagenbad entscheiden täglich aufgrund der Wetterprognose, ob die beiden Freibäder am Folgetag öffnen. Diese Informationen werden im Internet veröffentlicht.

„Wir werden künftig Spontanschließungen während eines Tages wie am vergangenen Samstag vermeiden“, sichert Thorbow zu. „Das muss allein wegen der Verlässlichkeit so sein.“ Dass ein Freibad während des laufenden Badebetriebs früher als vorgesehen geschlossen werde, solle künftig nur noch bei einem drohendem Unwetter geschehen, wenn die Sicherheit der Gäste nicht mehr gewährleistet ist.

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