Hagen. . Schüler und Studenten beschäftigen sich mit Architektur im öffentlichen Raum.

Niemand kommt darum ­herum, in Architektur oder mit Architektur zu leben. „Doch Baukultur, wie wir sie im Projekt ,Stadtspäher’ verstehen, hat primär weniger etwas mit schönen Häusern als mit mit Bedeutung von Architektur im öffentlichen Raum zu tun“, betont Prof. Dr. Barbara Welzel vom Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft der Technischen Universität Dortmund.

Vier Hagener-Impuls-Stätten

Das Projekt ist heterogen angelegt - in vielerlei Hinsicht. Beteiligt sind jüngere und ältere Schüler verschiedener Schultypen sowie Lehramtsstudenten mit unterschiedlichen Fächerkombinationen. Und vier Orte in Hagen - Hohenhof, Krematorium, Riemerschmidhaus Nr. 17 sowie das Kunstquartier mit Emil-Schumacher- und Karl-Ernst-Osthaus-Museum - wurden inspiziert und „bearbeitet“. Von einigen Beteiligten über ein Jahr lang, von anderen nur für wenige Wochen. Verbindendes Element des Projektes, das in einer Dokumentation mündet, ist der Hagener Impuls. „Und dass alle Aktivitäten in den Alltag, also in den Lehrplan, integriert waren“, ergänzt Barbara Welzel. Und weiter: „Beim Stadtspäher-Projekt geht es nicht um Konkurrenz und auch nicht um Produkte, die präsentiert werden, sondern der Arbeitsprozess steht im Mittelpunkt.“ Untermauert wird dieser Gedanke durch 300 Arbeitsbücher von Schülern und Studierenden, die Skizzen, Notizen und Fotos enthalten - sie machen einen Schwerpunkt der Ausstellung aus.

Apropos Ausstellung: Im Jungen Museum im Untergeschoss des Osthaus-Museums wird am morgigen Samstag um 15.30 Uhr die Stadtspäher-Ausstellung eröffnet. Sie läuft bis Ende September.

Ein spezielles Element

Wie ein Stadtspäher-Arbeitstag aussah? „Wir haben uns mehrere Male vor Ort getroffen, nach einer Kurz-Einführung über das jeweilige Hagener-Impuls-Gebäude ging’s ans Zeichnen. Doch nicht ein Gebäude abzuzeichnen oder zu kopieren war die Aufgabe, sondern sich ein bestimmtes Element, zum Beispiel ein Ornament oder eine Kuppel auszuwählen und zu inspizieren“, erläutert die Professorin.

Projektteilnehmer Christoph Kreutchen (23) fand’s im Krematorium spannend, „aufgrund der Erfahrung, dass man auch an diesem Ort lachen kann“. Und Kommilitonin Ann Malik (24) schwärmt vom Hohenhof: „Die Räumlichkeiten sind so herrlich ergiebig.“