Das Gejammer wird groß sein. Schade, Scherfig verschwindet aus der City. Die waren doch eigentlich immer da und gehören auch dort hin. Aber diese Reaktion ist nicht neu: Als in den 70er- und 80er-Jahren die Tante-Emma-Läden ihre Pforten schlossen, wurde ihnen ebenfalls allerorten nachgeweint.

Nur gekauft hat dort keiner mehr – „zu teuer“, hieß es. Ähnliches gilt heute für die Fachgeschäfte in den Innenstädten. Um Geld zu sparen, geht man lieber zur Filiale eines Branchenriesen oder fährt gleich auf die grüne Wiese. Natürlich müssen viele Familien jeden Cent umdrehen – dafür hat jeder Verständnis. Aber es gibt auch eine ganze Reihe an Menschen, die keineswegs am Hungertuch nagen, wenn sie ihre Schuhe mal nicht im Internet bestellen. Und eben jene dürfen nicht klagen, dass Tante Emma längst auf dem Friedhof liegt und auch viele Einzelhandelsgeschäfte in den Innenstädten ums Überleben kämpfen. Der Kunde kann das nämlich verhindern. Und nur er.