Haspe. .

Der Umzug der Hasper Kirmes in den Ennepe-Park muss keine Utopie bleiben. Die ersten Probebohrungen in den Untergrund der angeschütteten Grünfläche auf dem ehemaligen Hüttengelände haben gezeigt, dass durch geeignete Oberflächenbefestigungen die Standsicherheit der tonnenschweren Fahrgeschäfte gewährleistet wäre.

Der Hasper Heimat- und Brauchtumverein (HHBV) hatte in Zusammenarbeit mit den Schaustellern konkrete Überlegungen angestellt, durch eine Standortverlagerung die Expansionsmöglichkeiten des sommerlichen Kirmesbetriebes zu verbessern und somit die Zukunftsfähigkeit des Volksfestes zu sichern. Die Entwicklung in den vergangenen Jahren hatte vor Augen geführt, dass die Straßenkirmes innerhalb des Hasper Kreisels sowie auf dem Marktplatz Tillmanns­straße wegen fehlender Aufstellvarianten für Buden und Karussells zu einem monotonen Einerlei zu degenerieren droht, das beim Publikum auf immer weniger Resonanz stößt. Umgekehrt wurde bei der Muschelsalat-Veranstaltungen 2011 im Ennepe-Park im Schatten der Bezirkssportanlage offenkundig, dass diese Örtlichkeit von den Besuchern bestens angenommen wird.

Spektakulärere Attraktionen

Grund genug für die Schausteller, dort mal ein paar Standorte auszugucken, an denen künftig etwas spektakulärere, häufig größer dimensionierte Attraktionen platziert werden könnten. Dazu wurden im Ennepe-Park sechs Probebohrungen bis zu einer Tiefe von drei Metern durchgeführt, um die Tragfähigkeit des Grundes zu analysieren. Dabei stellte sich heraus, dass – mal abgesehen von einer 30 bis 40 Zentimeter dicken Mutterboden-Deckschicht – das Auffüllmaterial aus Bauschutt, Schlacken, Gesteinsstücken und Schluffen ausreichend dicht ist, um Standfestigkeit zu bieten.

In einem nächsten Schritt soll die Verwaltung der Hasper Politik nun ein paar Vorschläge präsentieren, wie die Rasenabschnitte, die für Fahrgeschäfte in Frage kommen (ca. 3300 Quadratmeter), so befestigt werden können, dass der Grünflächencharakter des Ennepe-Parks nicht zerstört wird. „Natürlich muss der Freizeitwert des Areals erhalten bleiben“, setzt Bezirksbürgermeister
Dietmar Thieser, in Personalunion HHBV-Vorsitzender, auf Veränderung mit Fingerspitzengefühl und vor allem grünen Daumen. Denn neben den Flächen für die Fahrgeschäfte müssten für ein neues Kirmesareal auch veränderte Fußwege-Beziehungen geschaffen werden. „Nachdem die Machbarkeit jetzt bestätigt ist, brauchen wir nun ein konkretes Maßnahmenkonzept, damit wir einen Zeitplan erstellen können“, skizziert Thieser die weitere Vorgehensweise. Dabei müssten auch die Versorgung des Areals mit Wasser und Energie eingeflochten werden.

"Es ist einiges vorstellbar"

Die Kosten für Bodenarbeiten, Untergrundbefestigung und Wegeverbindungen bewegen sich nach einer ersten groben Schätzung in Richtung von 300 000 Euro. Ein Betrag, der die Hasper Heimatfreunde keineswegs gleich resignieren lässt. „Durch die Unterstützung Privater, durch Zusammenarbeit mit den Schaustellern sowie mehrjährige Finanzierungskonzepte ist hier sicherlich einiges vorstellbar“, setzt Thieser auf konstruktive Unterstützung.