Hagen. . Keine Frage – der Typ ist ziemlich lässig. Kapuzenshirt, Jeans, Sneakers, Mähne. Ob man sich duze? „Ich bitte darum“, sagt Thomas Godoj lachend. Nein, so stellt sich Otto Normalverbraucher einen Superstar bestimmt nicht vor. Doch exakt unter diesem Titel wurde der Sänger 2008 bundesweit bekannt.
Keine Frage – der Typ ist ziemlich lässig. Kapuzenshirt, Jeans, Sneakers, Mähne. Ob man sich duze? „Ich bitte darum“, sagt Thomas Godoj lachend. Nein, so stellt sich Otto Normalverbraucher einen Superstar bestimmt nicht vor. Doch exakt unter diesem Titel wurde der Sänger 2008 bundesweit bekannt, als er die fünfte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ überlegen gewann. Inzwischen erfüllt Thomas Godoj das gängige DSDS-Klischee vom musikalisch ferngesteuerten Teenie-Star aber längst nicht mehr. Der 34-Jährige macht sein eigenes Ding. Und das will er beim Seegeflüster am 31. August beweisen.
„Ein bisschen so wie im Sauerland“
„Schön“, sagt der Recklinghäuser, als er Mittwochmittag aus dem Fenster auf ein – zu diesem Zeitpunkt noch – frühlingshaftes Hagen blickt. „Ein bisschen so wie im Sauerland.“ Obwohl seine Heimatstadt gerade mal 50 Kilometer entfernt liegt, war er bislang erst einmal an der Volme – und das ist schon einige Jahre her. „Ich hab ja mal Maschinenbau-Zeichner gelernt“, erzählt Godoj, „und damals waren wir mit der Berufsschule in diesem Museum. . . Wie heißt das noch?“ Freilichtmuseum. „Ach ja, genau.“
Wenngleich er Hagen kaum kennt, werden ihn die Hagener am 31. August kennen lernen. Songs aus seinen drei bisherigen Alben will er dann beim "Seegeflüster" im Freibad Hengstey präsentieren. Die Tatsache, dass die direkt nach DSDS erschienene CD „Plan A!“ sehr englischlastig war, Godoj in Hagen indes vor allem deutschsprachige Stücke singen will, zeigt, wohin sein Weg seither geht. Er hat sich vom Label Sony Entertainment getrennt und sein aktuelles Album „So gewollt“ selbst vorfinanziert. „So ein Wandel braucht seine Zeit“, sagt der Sänger, „aber ich bin zurück zu den Wurzeln gekommen.“ Die Wurzeln, das sind mittlerweile mal poppige, mal rockige Songs, „die die Gesichtsmuskeln ordentlich nach hinten schieben.“
"Das war ein Sprungbrett"
Doch nachtreten will der 34-Jährige dennoch nicht: „DSDS, das war ein Sprungbrett. Doch irgendwann fühlte ich mich eingeengt und wollte mich frei machen. Es war der richtige Schritt. Heute bin ich sehr zufrieden.“
Fast zwangsläufig hat sich seither auch das Konzertpublikum gewandelt. Anfangs kamen jede Menge Fans, die ansonsten nie ein Konzert besuchen, ihren TV-Star aber einmal live sehen wollten. Und Kids mit ihren Eltern. „Später waren es dann nur noch die Eltern“, erzählt Godoj. Was zweifellos für seine musikalischen Qualitäten spricht.
Und was erwartet die Fans beim Seegeflüster? „Eine schöne, emotionale Rockshow – wenn der Funke überspringt.“ Und nach einer kurzen Pause fügt er schmunzelnd hinzu: „Aber das war bisher immer der Fall.“