Hagen. .

„Alles unter einem Dach“ kann man seit kurzem in doppeltem Sinne verstehen. Zum einen spielt der Slogan auf die Zusammenlegung von Commerzbank und Dresdner Bank an, zum anderen - aus lokaler Sicht - auf die Zentrierung am Standort Elberfelder Straße 47.

Heißt: Vor knapp zwei Wochen wurden die stattlichen (angemieteten) Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße 38 leergezogen, seitdem arbeiten auch jene Commerzbank-Beschäftigten in der modernen, sich über drei Etagen erstreckenden Filiale in der Elberfelder Straße. Alle 40 Mitarbeiter also unter einem Dach... Die Commerzbank ist somit in Hagen an drei Standorten (Innenstadt, Haspe und ­Hohenlimburg) mit insgesamt 60 Mitarbeitern vertreten.

Keine Filialen geschlossen

Im Geschäftsjahr 2011 habe sich das relativ robuste wirtschaftliche Umfeld in Deutschland im Bereich Privat- wie auch Geschäftskunden positiv ausgewirkt, so das Fazit der gestrigen Bilanz-Konferenz, auf der das Geschäftsjahr 2011 beleuchtet wurde. Im Rahmen des Inte­grationsprozesses von Commerz- und Dresdner Bank wurden die „Mit dem grünen Band der Sympathie“-Filialen in Hohenlimburg und Haspe im September letzten Jahres in die dort ebenfalls ansässigen Commerzbank-Filialen inte­griert. „Es wurden keine Filialen geschlossen, sondern räumlich nahe liegende Standorte zusammengelegt“, betont Holger Kraus, der als Mitglied der Geschäftsleitung für den Privat- und Geschäftskundenbereich Hagen verantwortlich zeichnet.

Die Branche befände sich im Umbruch, die Kunden würden (auch durch die negative Presse in den letzten Monaten) mehr Transparenz einfordern. So habe die Bank die Verantwortung der Berater gestärkt; diese hätten nun mehr Zeit für die insgesamt 46.000 Kunden in der Region. Andererseits gebe es weniger Produktvorgaben und Controlling-Instanzen, „wobei die Effizienz natürlich nicht aus den Augen verloren werden darf“, so Kraus.

Zuwachs bei den Girokonten

Stolz ist die Bank für den Mittelstand auf ihr kostenloses Girokonto (ab 1200 Euro monatlichem Netto-Gehaltseingang). „2011 hatten wir in diesem Bereich einen Zuwachs von 5,3 Prozent, was in absoluten Zahlen ein Plus von 1600 neuen Girokonten für die Region Hagen bedeutet“, erläutert Kraus. „Vor allem international ist ,Made in Germany’ gefragt. Der Mittelstand in der Region ist kerngesund. Und es gibt keine Kreditklemme“, versichert Marc Werner von der Geschäftsleitung Mittelstandsbank.

Ein Ausblick mit „leichter Eintrübung“: Die Wirtschaft 2012, so prognostiziert Werner, werde um 0,5 Prozent gebremst wachsen, und Kosten für Kredite würden steigen. „Doch die Auftragsbücher der hiesigen Unternehmen - darunter viele ,Hidden Champions’ - sind gut gefüllt.“