Breckerfeld. . Ein Investor will auf der Windkraftvorrangzone in Benscheid mehrere Windräder errichten. Ein entsprechender Antrag ist bei der Stadtverwaltung eingegangen.
(OE) Im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss gab Bürgermeister Klaus Baumann Informationen zum geplanten Bau von Windkraftanlagen im Bereich Benscheid im Ortsteil Waldbauer.
„Auf der Grundlage eines Fachgutachtens hat der Rat Ende der 90er-Jahre nahe Benscheid eine Windkraftvorrangzone im Flächennutzungsplan festgesetzt, auf der drei Windräder mit einer Nabenhöhe von 70 Meter zulässig waren“, so Baumann. Nach Wegfall der Höhenbegrenzung durch einen Erlass des Landes habe ein Investor zunächst die Schaffung der rechtlichen Möglichkeiten zum Bau von höheren Windrädern (ein Rad mit einer Gesamthöhe von 199 Metern Höhe, zwei Räder mit einer Gesamthöhe von je 150 Metern) beantragt.
Windräder ragen bis zu 200 Meter in den Himmel
Baumann: „Inzwischen ist ein weiterer Antrag vom gleichen Investor vorgelegt worden, der insgesamt vier bis fünf Windräder in der Höhe 200 Meter bzw. 150 Meter zum Inhalt hat.“ Um sie bauen zu können, solle die Windkraftvorrangzone über die jetzige Grünlandfläche hinaus nach Norden in den Wald hinein vergrößert werden. Zur Realisierung der Windräder müsse der Flächennutzungsplan der Stadtgeändert werden.
Um in der Sache weiterzukommen, seien neue Untersuchungen durchzuführen. Man habe deshalb Abstimmungsgespräche zur weiteren Vorgehensweise mit dem Antragsteller, der Bauaufsicht und dem RVR als Planungsbehörde vorbereitet. Mit ins Boot nehmen wolle die Stadt auch den heimischen Versorgungsträger AVU. „Vor der Änderung des Flächennutzungsplanes wird es rechtzeitig eine öffentliche Anhörung der Bürger geben“, versprach Baumann.
Standort Boßel abgelehnt
Im Übrigen habe es Anfragen von Interessenten zur Errichtung von Windrädern westlich von Boßel und auf der Anhöhe zwischen Wahnscheid und Stöcken gegeben. Der Standort nahe Boßel wurde von der Bauaufsicht aus Gründen des Arten- und Naturschutzes abgelehnt, nahe Wahnscheid seien die Interessenten auf Widerstand der Anwohner gestoßen.
Peter Suck von den Grünen wies darauf hin, dass es im weiten Stadtgebiet wegen der vielen größeren und kleineren Streusiedlungen schwierig sei, die zur Errichtung der neuen hohen Windräder notwendigen Abstände einhalten zu können. Über den Standort Benscheid hinaus werde es schwierig, neue Standorte zu finden.