Hagen.

Das große Geheimnis ist gelüftet: Die selbstständigen Unternehmer Jörg Klepper (42) und Christoph Purps (46) bewerben sich im Mai um die Nachfolge der scheidenden CDU-Kreisvorsitzenden Carmen Knollmann.

Die beiden Kontrahenten, die sich gegenseitig ihre persönliche Wertschätzung versichern, präsentierten sich am Donnerstagabend nach Wochen des innerparteilichen Spekulierens offiziell dem Kreisvorstand. Das Gremium verzichtet diesmal auf die Einberufung einer Findungskommission, sondern will die Entscheidung ganz ohne Vorab-Empfehlung den Delegierten des Kreisparteitages am 5. Mai überlassen.

"Ergebnisorientierter Teamspieler"

Purps, Geschäftsführer der Möbelspedition Priller, war über Jahre in führenden Rollen der Wirtschaftsjunioren aktiv und agiert heute als Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung. Außerdem gehört der Vater eines Sohnes (13) und einer Tochter (14) seit zehn Jahren dem Kreisvorstand an und gilt als ein exzellent vernetztes CDU-Mitglied: „Die wichtigste Aufgabe des künftigen Kreisvorsitzenden sehe ich darin, in großer Geschlossenheit aller Parteiebenen und in enger Zusammenarbeit mit Oberbürgermeister Dehm und den Fraktionen im Rat und den Bezirksvertretungen die politische Führungsaufgabe wahrzunehmen, die der CDU seit der gewonnenen Kommunalwahl 2009 zukommt.“

Dabei möchte Purps die Parteimitglieder breit einbinden, um die anstehenden Wahlen erfolgreich zu gestalten. Doch zuvor geht der gebürtige Hagener, dessen politische Heimat in der CDU-Ortsunion Wehringhausen liegt, und der sich als „ergebnisorientierter Teamspieler“ betrachtet, nach einem noch ausstehenden Vier-Augen-Gespräch mit seinem Mitbewerber Jörg Klepper auf Kandidaten-Tournee durch die einzelnen Ortsunionen.

Gemeinsam durch die Ortsunionen

Klepper, Vorsitzender der CDU-Boelerheide und seit 24 Jahren dem Feuerwehr-Löschzug Boele-Kabel, aber auch dem örtlichen Brauchtum verbunden, gehört nach einem ersten politischen Intermezzo in der Jungen Union seit zwölf Jahren der CDU an. Neben der lokalen Ebene ist Klepper auch im landespolitischen Arbeitskreis unterwegs. Als vordringlichste Aufgabe sieht der 42-jährige Kaufmann im Bereich Textilwerbung es an, eine Parteistrukturreform in Angriff zu nehmen: „Dazu gehört auch, eventuell Ortsunionen zu bündeln und dabei die örtlichen Identifikationen oder lokale Befindlichkeiten zu bewahren.“ Außerdem möchte der Vater eines sechsjährigen Sohnes die Kreisgeschäftsstelle personell stärken, um bessere innerparteiliche Kommunikationswege zu schaffen und die Mitglieder enger hinter der Arbeit des Oberbürgermeisters zu vereinen.

In den nächsten Wochen wollen die beiden Bewerber um den Parteivorsitz nach Möglichkeit gemeinsam durch die Ortsunionen reisen, um sich und die jeweiligen Ideen den Mitglieder vorzustellen und für Fragen zur Verfügung zu stehen.