Breckerfeld.

Was ist schon normal? Wenig im Grunde. Zumindest in diesem Mietshaus. Oder verbirgt sich nicht gerade in diesem scheinbar Unnormalen so viel Normalität? In einem kargen Hausflur, in dem es niemals ruhig zu sein scheint. Bis ganz am Ende die Operndiva Maria Rosso die Zeilen „In einem kühlen Grunde“ anstimmt. Und all die schrillen Bewohner für einen Augenblick inne halten.

Das ist der Moment, in dem das heitere Stück „Der Hund muss weg“ auch dem Publikum die Zeit gibt, über das nachzudenken, was es in den knapp 70 Minuten zuvor auf der Bühne gesehen hat. Und das war – ohne Übertreibung – großartig. Einfalls- und abwechslungsreich. Hinreißend komisch, aber niemals billiger Klamauk. Ein Stück über Freund- und Feindschaften, über die Liebe und die Lieben, über Ehe- und Lebensgemeinschaften der besonderen Art.

Von der Bürgerstiftung ins Leben gerufen

Das Bürgertheater Breckerfeld, vor gut einem Jahr von der Bürgerstiftung ins Leben gerufen, hat die Komödie entwickelt und auf die Bretter ge-bracht, die die Welt bedeuten.

Geschrieben hat das Stück Werner Hahn. Jener Mann, der mit Leib und Seele Theater nicht nur in Hagen lebt und einen zusammengewürfelten Haufen engagierten Laiendar-steller mit diesem einzigartigen Virus infiziert hat. Ein Jahr hatten sich die 14 Mitglieder mit Hahn an der Spitze auf diese, auf ihre erste Premiere, im Martin-Luther-Haus vorbe-reitet. Sie haben trainiert, sie haben geschwitzt, sie haben viel gelacht. Und am Ende eine Leistung geboten, mit der sie anfangs nie gerechnet hätten und die das Premieren-Publikum zu einem Applaus veranlasste, der nicht enden wollte.

Dabei spielen sie nicht nur für sich und das Publikum, sondern vor allem für die gute Sache. Denn von dem Erlös, die die vier Vorstellungen erbringen, profitiert die Bürgerstiftung Breckerfeld, die soziale, kirchliche und eben kulturelle Projekte in der Hansestadt fördert. Mit dem Geld, das das Bürgertheater in die Kassen spült, soll Breckerfelder Schulklassen und Angehörigen, die zu Hause Menschen pflegen und nur wenig Zeit für sich haben, ein Besuch im Stadttheater Hagen ermöglicht werden.

Weitere Vorstellungen sind am Sonntag, 19. Februar, und Rosenmontag, 20 Februar. Die Vorstellungen an diesem Wochenende waren, und die am kommenden Sonntag ist ausverkauft. Restkarten gibt es bei der Sparkasse, der Märkischen Bank, bei Blumen Breer Rosin und der Provinzial noch für die letzte Aufführung.