Haspe. .
Im Rahmen eines Spitzengesprächs hat der CDU-Kreisverband Hagen die Ortsunion Haspe aufgefordert, sich vom Stil der jüngsten Attacken gegen Oberbürgermeister Jörg Dehm aus dem Hagener Westen förmlich zu distanzieren.
Hintergrund der kurzfristig einberufenen Krisenrunde am Mittwochabend in der Kreisgeschäftsstelle war eine Stellungnahme von CDU-Mitglied Sabine Grosch, Ehefrau des inzwischen zurückgetretenen Ortsunion-Vorsitzenden Dirk Grosch, die im Zusammenhang mit der umstrittenen Torhaus-Anmietung dem Verwaltungschef Kungelei unterstellt sowie ihn als „Versager“ tituliert hatte. Gleichzeitig betonte sie im Gespräch mit dieser Zeitung, dass diese Aussagen ausdrücklich mit ihrem Gatten abgestimmt gewesen seien.
Ex-Vorsitzender glänzt durch Abwesenheit
Dirk Grosch selbst nahm an dem klärenden Abend, bei dem neben der Kreisvorsitzenden Carmen Knollmann sowie ihren Stellvertretern Wolfgang Röspel und Thomas Walter auch die Hasper CDU-Vorstandsmitglieder Klaus P. Dietrich und Klaus H. Budde sowie die BV-Fraktionsmitglieder Heike Bremser und Gerd Romberg teilnahmen, keine Stellung zu dem Vorfall – er fehlte unentschuldigt. „Dennoch erwarte ich vom ihm noch eine schriftliche Rücktrittserklärung mit Unterschrift“, möchte die Parteichefin zeitnah auch einen formalen Schlussstrich unter die Personalie ziehen.
Vor seiner inoffiziellen Rücktrittserklärung in Form einer Pressemitteilung vom Dienstagabend hatte der selbstständige Handwerker jedoch noch zu einer Vorstandssitzung der CDU Haspe für den kommenden Dienstag, 14. Februar, eingeladen. „Von diesem Termin erwarten wir, dass sich der Vorstand zumindest vom Stil der Erklärung von Frau Grosch, der sich Herr Grosch ja angeschlossen hat, ausdrücklich distanziert“, formulierte Carmen Knollmann gestern die Position der Kreispartei, die im Geiste der Meinungsfreiheit auf einer inhaltlichen Rücknahme der Erklärung gar nicht bestehen möchte.
Gleichzeitig verständigte sich die Runde darauf, dass bei strittigen Themen wie der Torhaus-Debatte die Kommunikation zwischen einer Ortsunion und der Ratsfraktion künftig verbessert werden müsse, um den Politikern vor Ort Gelegenheit zu geben, ihre Sichtweisen direkter deutlich zu machen. „Wir brauchen einfach eine bessere Rückkopplung“, setzt Knollmann auf eine neue Kultur der Sachdiskussion innerhalb der Hagener CDU.
Ansonsten baut die Kreisvorsitzende in den nächsten Wochen auf die Selbstreinigungskräfte ihrer Hasper Parteifreunde. Die Führung der Ortsunion übernimmt zunächst der stellvertretende Vorsitzende Hubert Heim. Zu der Frage, ob mittelfristig auch eine Fusion der Ortsunionen in Westerbauer (21 Mitglieder) und Haspe (75 Mitglieder) angedacht sei, wollte sich Knollmann gestern noch nicht abschließend äußern. Die scheidende Kreisvorsitzende behält sich jedoch einen entsprechenden Vorstoß beim turnusmäßigen Kreisparteitag im Mai vor.