Haspe.

Die innerparteilichen Ränkespiele in der Hasper CDU treffen jetzt auch das Büro des Oberbürgermeisters. In einer Stellungnahme zum Torhaus-Kurs des Verwaltungschefs fordert CDU-Mitglied Sabine Grosch, Ehefrau des Hasper Ortsunion-Vorsitzenden, Jörg Dehm zum Rücktritt auf. „Mein Mann – der findet das gut“, bestätigte sie gestern, dass ihr Vorstoß abgestimmt sei.

Grundsätzlich handele es sich „bei der Torhaus-Geschichte nur um Kungelei zwischen GWG und Stadt Hagen“, behauptet Sabine Grosch: „Jeder, der sich in der freien Wirtschaft einen 10-Jahres-Vertrag ans Bein bindet und sich beim Nichtzustandekommen der sich anschließenden 5-Jahres-Option den Mietausfall mit dem Vermieter teilt, (...) muss sich Fragen bezüglich seines Geisteszustandes stellen.“ Und die Gattin des Ortsunion-Vorsitzenden legt drastisch nach, indem sie behauptet, dass man schon mehrfach festgestellt habe, „welch hoffnungsloser Versager im Rathaus“ sitze.

„Überflüssig wie ein Kropf“

In enger Abstimmung mit der Wohnungsgenossenschaft habe die Stadt die Kosten für den Verwaltungseinzug ins Hasper Torhaus verfälscht und schön gerechnet. „Ich stelle fest, dass sich Herr Dehm nicht zu schade ist, Steuergelder zu verschwenden“, bilanziert Sabine Grosch in dem Papier und betont: „Ich stehe dazu!“ Letztlich kommt sie zu dem Fazit: „Herr Dehm, Sie sind so überflüssig wie ein Kropf, wann beehren Sie uns mit Ihrem Abschied? Noch einige Jahre unter Ihnen und die Stadt Hagen geht komplett unter. Doch das stört Sie ja nicht weiter, Sie treiben dann sicherlich in einer anderen Stadt Ihr Unwesen. (...) Auf ein Nichtwiedersehen!“

„Man kann in der Sache anderer Auffassung sein, muss aber sachlich und sauber bleiben“, reagierte gestern die CDU-Kreisvorsitzende Carmen Knollmann verärgert auf die „miese Stimmungsmache“ aus Haspe: „Das gehört sich nicht und ist einer CDU nicht würdig.“ Knollmann kündigte an, dass bereits für den morgigen Mittwoch ein Hasper Krisengipfel terminiert worden sei, an dem ursprünglich lediglich ihre Stellvertreter Wolfgang Röspel und Thomas Walter teilnehmen sollten: „Jetzt werde ich mich persönlich auch noch mit an den Tisch setzen.“

Bereits im Vorfeld der scharfen Grosch-Reaktion auf das erneute Pro-Torhaus-Votum der Bezirksvertretung Haspe hatte es heftige Auseinandersetzung innerhalb der CDU gegeben. Partei und Fraktion konnten sich bei der Thematik bislang nicht auf einen einheitlichen Kurs verständigen.