Hoppen statt shoppen – das dürfte Hagens neues Motto werden, spätestens ab 2014. Denn wenn in rund zwei Jahren die Rathausgalerie ihre Pforten öffnet, gehen dort Türen zu Geschäften auf, die sich heute an anderer Stelle in Hagen befinden.

Saturn etwa wird mit dem Seitenwechsel am Ebertplatz eine Loch in die Volmegalerie reißen. Es wird gemunkelt, dass der Kaufhof die frei werdenden Etagen füllen wird. Was wiederum einen prominenten Leerstand produzieren dürfte.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich Esprit in der neuen Rathauspassage ansiedelt. Es wäre nicht überraschend, wenn die Modemarke sich deshalb aus der Volmegalerie verabschiedet. Noch ein Loch.

Diesen Dominoeffekt hatte bereits die Volmegalerie ausgelöst. Läden aus der Innenstadt waren in den glänzenden Einkaufspalast gezogen. Leerstände und Billigläden waren über einen langen Zeitraum die Folge. Mit der zweiten Galerie rennt man sehenden Auges ins selbe Schicksal. Die Elbe, einst muntere Einkaufsmeile, wird zerfleddern. Es werden lediglich punktuell Geschäfte als attraktive Anlaufstellen bleiben. Die untere Elbe – ab Theater abwärts – droht als ohnehin ewig kränkelnder Wurmfortsatz der Einkaufsstraße ganz abzufallen.

Über die Folgen für die Beschäftigten scheinen sich diejenigen, die die zweite Galerie auf den Weg bringen, wenig Gedanken gemacht zu haben. Sinn/Leffers nutzt die Gunst der Stunde, um über 40 Angestellten zu kündigen. Manche haben eine Arbeitsbiografie in dem Unternehmen hinter sich, die 30 Jahre zurückreicht. Stabile sozialversicherungspflichtige Stellen. Künftig wird es nur eine kleine Boutique aus dem Hause geben.

,Klein’ werden auch die künftigen Arbeitsverhältnisse sein. Lauter schicke 400-€-Jobs. Woher soll eigentlich die Kaufkraft kommen, mit der idealerweise zwei Galerien und viele, viele Geschäfte dauerhaft überleben wollen?

Aus umliegenden Städten dürfen sie selbstverständlich gern zum Shoppen nach Hagen kommen. Dann bricht die Kaufkraft eben da weg.

Pah, kann uns doch egal sein...– oder nicht?