Die Drogeriekette Schlecker hat beim Amtsgericht Ulm die Planinsolvenz beantragt – und betroffen davon sind auch elf Hagener Filialen des einstigen Branchenprimus. Wie es mit den hiesigen Läden weitergeht, vermochte Elvira Herrmann, Schlecker-Betriebsratsvorsitzende für den Bereich Hagen/Iserlohn, gestern noch nicht zu sagen: „Wir müssen abwarten, was weiter passiert.“
Die Betriebsratsvorsitzende und Filialleiterin der Zweigstelle Preinstraße weilte im Urlaub, als sie aus der Zeitung von der geplanten Insolvenz ihres Arbeitgebers erfuhr. Bislang habe sich die neue Situation aber nicht auf die heimischen Schlecker-Geschäfte ausgewirkt: „In diesem Jahr gab es noch keine Schließung.“ Die Reduzierung von 32 auf nur noch 13 Filialen im Bereich Hagen/Iserlohn sei vielmehr im Laufe der vergangenen Jahre erfolgt.
Eine Kündigung von festangestellten Mitarbeitern habe es ebenfalls nicht gegeben, fährt Elvira Herrmann fort: „In jedem Geschäft gibt es mindestens drei Festangestellte, deren Verträge weiterlaufen.“ Getrennt habe sich der Konzern in der Vergangenheit hingegen von Mitarbeitern, die nur zeitlich befristet bei Schlecker beschäftigt waren: „Diese Verträge sind alle ausgelaufen.“
Gewerkschaft schaltet sich ein
„Der Geschäftsbetrieb geht erst einmal weiter – und das ist sowohl unser Ziel als auch das von Schlecker“, erläutert ver.di-Pressesprecher Christoph Schmitz: „Aus unserer Sicht gelten die bestehenden Verträge weiterhin.“ In der Vergangenheit habe sich die Drogeriekette ohnehin stets bemüht, ihre Beschäftigten an Bord zu halten – allerdings sehe der Sozialtarifvertrag im Falle von Arbeitsplatzverlusten auch hohe Abfindungen für die Beschäftigten vor.
Bereits gestern habe die Gewerkschaft reagiert und beim Insolvenzrichter beantragt, in das laufende Verfahren einbezogen zu werden, um so die Interessen der Arbeitnehmer vertreten zu können.
Hinsichtlich der Kommunikation mit dem Unternehmen gibt sich der Gewerkschaftssprecher ebenfalls optimistisch: „Das ist besser geworden, seitdem Meike und Lars Schlecker zuständig sind. Und wir erwarten, dass das so bleibt.“
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