Hagen-Mitte..
Comedian Atze Schröder, der Vorzeigeprolet mit Locken und Brille aus dem Ruhrpott, ließ es am Wochenende in der ausverkauften Hagener Stadthalle ordentlich krachen. Mit seinem aktuellem Programm „Schmerzfrei“ bescherte er den Zuschauern am Freitag- und am Samstagabend einen heftigen Bauchmuskelkater und Kieferkrämpfe vom Lachen.
Mit dem medizinischen Begriff „Schmerzfrei“ hat sein Programm nichts zu tun. Schmerzfrei sind laut Atze Menschen wie Fritz Wepper und Jean Pütz, die mit über 70 Jahren noch ein Kind bekommen, aber auch Rainer Calmund und Franz Beckenbauer, sowie die Prominenten im Dschungelcamp.
Über den ebenfalls schmerzfreien Karl-Theodor zu Guttenberg und seinem verlorenen Doktortitel kommt Atze zu der Frage, wo eigentlich die ganzen Doktoren hingekommen wären, wie Dr. Ursula von der Leyen, Dr. Mabuse und Dr. Best der „jede Tomate schon mal gebürstet hat“.
Atze Schröder hat einen besonderen Bezug zu Hagen
Dass Atze Schröder aber neben viel Humor auch ein großes Herz besitzt, bewies er vor rund zwei Jahren, als er beim „Wer wird Millionär – Prominenten-Special“ eine halbe Million Euro gewann und diese an den Verein Madamfo Ghana spendete. Am Wochenende erzählte er, dass er durch das liebevolle Engagement der Leiterin Bettina Landgrafe aus Hagen dazu angespornt wurde, das Geld ausgerechnet diesem Verein zu spenden. Anschließend berichtete Atze im gewohnt humorvollen Ton über seine Reise nach Ghana, die er als Botschafter antrat.
Sein neues Programm war gespickt mit einigen älteren Nummern, so erzählte er als Zugabe die Story über Ü-30- Partys, mit der er vor 12 Jahren Hagen zum ersten Mal unterhalten hatte, und auch der Klassiker über den Waldorfkindergarten durfte natürlich nicht fehlen. Atze Schröder bescherte dem Publikum mit seinen derben Sprüchen einen Lacher nach dem anderen. Auch der Comedian selbst kam teilweise nicht mehr aus dem Lachen heraus.
Atze nimmt alle aufs Korn
Von Stars über Politiker bis hin zu ganz normalen Frauen und Männern, Atze nahm sie alle aufs Korn, und die Jugend verschonte Atze ebenfalls nicht vor Sätzen wie „Früher hieß es Scheiße, der Türke nimmt uns die Arbeit weg, heute sagt man Gott sei Dank“. Aber wer nimmt es den Heranwachsenden schon übel, dass sie nicht arbeiten wollen, wenn heutzutage sowieso jeder Burnout bekommt? „Früher waren die Volkskrankheiten Pest und Cholera, heute ist es Burnout“, bemerkte Atze und ließ sich darüber aus, wer alles die Krankheit bekommt, wie zum Beispiel Lehrer, deren größter Stress wohl die Ferien und Brückentage seien, während die Hausfrau 365 Tage im Jahr arbeite.
Selbst seine eigene Mutter ließ Atze nicht aus dem Spiel und erklärte, warum diese besonders schmerzfrei sei: „Als Bin Laden getötet wurde sagte meine Mutter nur: Zum Glück hat der noch die Hochzeit von William und Kate miterlebt.“ Und schloss an: „Jetzt wisst ihr, warum ich Komiker geworden bin.“
Mit Standing Ovations entließ das Publikum in der Stadthalle den Comedian schließlich von der Bühne.
Wer Atze Schröder diesmal in Hagen verpasst hat, hat im Dezember dieses Jahres noch einmal die Gelegenheit dazu, ihn zu besuchen, denn dann kommt er für zwei Zusatztermine nach Hagen in die Stadthalle zurück.