Breckerfeld. . Einstimmig stellte der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag die Weichen zur Errichtung einer Sekundarschule in der Trägerschaft der Evangelischen Landeskirche von Westfalen am Standort der heutigen St.-Jacobus-Realschule.
(OE) Einstimmig stellte der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag die Weichen zur Errichtung einer Sekundarschule in der Trägerschaft der Evangelischen Landeskirche von Westfalen am Standort der heutigen St.-Jacobus-Realschule.
Hauptschule auslaufend aufgelöst
Vor der Empfehlung dazu an die Stadtvertretung, die bestehende städtische Hauptschule „auslaufend aufzulösen“ und vom kommenden Schuljahr an keine neuen Eingangsklassen mehr zu bilden, hatte sich der Ausschuss in nichtöffentlicher Sitzung ein Bild über die finanziellen Belastungen verschafft, die in Zukunft auf die Stadt als Zuschuss zum laufenden Betrieb der neuen Sekundarschule kommen werden.
Der Bürgermeister bezifferte sie auf rund 40 000 Euro jährlich zusätzlich zu den bisher für den laufenden Betrieb der Realschule zu zahlenden 60 000 Euro und einmalige Kosten zur Erweiterung der Mensa. Außerdem gibt Breckerfeld jährlich etwa 56 000 Euro für den Schuldendienst der letzten Erweiterungsmaßnahmen aus.
„Kraftanstrengung der Verwaltung“
In der öffentlichen Sitzung erläuterte der Bürgermeister die Vorlage der Verwaltung zur Neugestaltung der Schulsituation im Sekundarbereich ab dem Schuljahr 2012/13. Es habe einer Kraftanstrengung der Verwaltung bedurft, die Voraussetzungen dazu in Gesprächen mit allen Beteiligten zu schaffen. Gleichzeitig unterstrich er, dass der Auflösungsbeschluss für die Hauptschule unter einem Vorbehalt steht: „Die Landeskirche von Westfalen muss die bestehende Realschule zum Schuljahresbeginn 2012/13 ebenfalls auflösen und zum gleichen Zeitpunkt die neue Sekundarschule in ihrer Trägerschaft errichten.“
Dies sagten die Vertreter der Kirchenleitung aus Bielefeld Dr. Wolfram von Moritz und Bernd Meetz zu. Von Moritz: „Der Beschluss wird in der nächsten Woche gefasst.“ Die neue Sekundarschule werde für alle Kinder aus Breckerfeld nach Abschluss der Grundschule offen stehen und ihnen durch eine gute Förderung alle Wege zu den Abschlüssen unseres heutigen Bildungswesens ermöglichen. Nach dem Schulkonzept können der bisherige Abschluss im Haupt- und Realschulbereich nach Klasse 10 in Breckerfeld und das Abitur nach Absolvierung des gymnasialen Zuges der Sekundarschule an Gymnasien oder Kollegschulen der Nachbarstädte erreicht werden.
Weiterführende Schule langfristig gesichert
Vertreter aller Fraktionen sagten ihre Zustimmung zu. Rainer Giesel (CDU): „Mit der Sekundarschule in Trägerschaft der Ev. Landeskirche können wir in unserer kleinen Stadt im Interesse unserer Kinder eine weiterführende Schule im Sekundarbereich jetzt langfristig sichern.“ Ähnlich argumentierte SPD-Fraktionsvorsitzender Arno Förster: „Der Entschluss zur Errichtung der Sekundarschule ist mit Blick auf die demografische Entwicklung die richtige Entscheidung für Breckerfeld.“ Gerd Peters hob für die Wählergemeinschaft hervor, dass in Zukunft für schwache und starke Schüler in Breckerfeld alle Chancen für beste Bildungsabschlüsse geboten werden können.
Der Ausschuss stimmte der Verwaltungsvorlage einstimmig zu. Dies tat er auch bei der Vorlage zur Einrichtung eines Kuratoriums für die neue St.-Jacobus-Schule, Evangelische Sekundarschule Breckerfeld. Es soll aus zwölf Mitgliedern bestehen, von denen je sechs von der Stadt Breckerfeld und sechs von der Ev. Landeskirche von Westfalen bestimmt werden.
Aufgabe des Kuratoriums soll es sein, die Stadt und die Landeskirche bei wesentlichen Entscheidungen zum Betrieb und zur Entwicklung der Schule in kirchlicher Trägerschaft zu beraten.